The Forgotten Myths

"Hui...", entwich es Sam. Als sie ihren Blick so durch diese doch sehr edel hergerichtete Halle gleiten ließ, musste sie schlucken. Dass sie sich mit ihren Springerstiefeln nicht so willkommen fühlte, wurde auch sogleich von einigen dummen Blicken der feinen Damen untermahlen. "Was ist?", fragte Mike, der neben ihr stand und lächelnd zu ihr herunter sah. "Nichts!", murmelte die Hackerin kleinlaut, sah sich nach den Sektgläsern um, die hier noch vor wenigen Minuten mithilfe eines Buttlers vorbeispaziert waren und ging auf den jungen zurechtgestriegelten Mann zu, um sein Tablett um eines dieser Gläser zu erleichtern. Sofort wandte sie sich wieder um, erschrak jedoch, als ein herumfetzender Billie an ihr vorbei rannte. "BILLIE!", schimpfte die Bronzehaarige laut. Der Schwarzhaarige erstarrte. "Gib mir meinen Sekt wieder!", befahl sie im freundlichen Ton, während sie sich dem Tiermenschen näherte. Dieser drehte sich langsam zu ihr um und hielt ihr breit grinsend das leere Glas entgegen. "De wuit'n ma ned de Floschn gem!", murrte er leise, schob seinen Unterkiefer beleidigt hervor. Sam musste lächeln, nahm den Schwarzhaarigen in den Schwitzkasten und wuschelte ihm kameradschaftlich durch die Haare. Dann ging sie wieder zum gleichen Buttler und nahm sich ein weiteres Glas, diesmal jedoch hatte sie ein freches Grinsen auf den Lippen. Sie leerte das Glas in einem Zug und stellte es wieder auf das Tablett. "Danke und bitteschön!", meinte sie freundlich, sah sich nach Mike um und krallte sich dessen Hand, als sie ihn entdeckt hatte. "Los tanzen wir!"

Nachdem Neo ein paar Schritte mit Lauren getanzt hatte, bewegte Neo rythmisch seine Partnerin zu Billie, um sie dann loszulassen. "Ich muss da mal eben..." Neo ging zu Billie und flüsterte ihm ins Ohr: "Bitte, ich flehe dich an, versuch dich nur diesen Abend zu benehmen, ja?" Billie murrte erst, doch als Neo ihm dann einen freundlichen, aber bestimmenden Klapser auf den Hinterkopf gab, fügte er sich der Gesellschaft. "Wir halten uns jetzt noch hier ein wenig auf, danach gibt es das Essen an einer großen Tafel."

Nachdem Lauren von Neo abgelassen hatte, senkte sie ihren Reißverschluss noch ein wenig und sah sich um. Weiter oben an einem Geländer stand eine Frau in einem violetten Kleid. Japanische Muster von Tieren oder Pflazen schmückten es. Ihre Haare waren kurz und schwarz, sie hatte asiatische Gesichtszüge. Hmm, dachte sich Lauren und drang sich an den Gästen vorbei zu einem Butler. "Wie komme ich denn nach oben?" Der Butler schien nicht ganz mit ihrer Sprache vetraut, verstand jedoch alles und zeigte mit dem in einen weißen Handschuh eingehüllten Finger auf eine durch die Menschenmenge schwer erkennbare Tür. "Danke.", nickte Lauren.
Als sie die Tür erreicht hatte, sah sie noch kurz um die Ecke nach oben, ob die Frau denn noch an Ort und Stelle war. Dies feststellend öffnete die Rothaarige die Holztür und schloss sie ebenso schnell. Die Leute und die Geigenmusik war nun etwas gedämpfter. Die Kopie ging den Gang, den sie vor sich sah, entlang und stieß schnell auf eine Treppe, die sie hinauf schritt.
Weiter oben öffnete sie eine weitere Holztür, und fand sich nun wieder in der Halle wieder, nur etwas weiter oben. Die Frau war gerade dabei eine Holztür auf der anderen Seite, gleich gegenüber von Lauren, zu öffnen und hindurch zu gehen. Lauren hielt inne. "Zu spät...", seufzte sie, bemerkte aber einen Zettel am Boden liegen. Sie ging hin, duckte sich und nahm ihn auf. "Japanisch..." Lauren kam ins Grübeln, sah über das Geländer und bemerkte Sam und Mike. "Ob sie das übersetzen kann? Sie steht ja offensichtlich auf japanisches." Lauren begab sich hinunter zur Freundin...

Die ehemalige Agentin befand sich eher abseits der Menge und lehnte an einer Couchlehne. Seufzend sah sie sich die tanzenden Pärchen an, und schmunzelte als ihr Sam und Mike auffielen. Neben ihr schien es einen Streit zu geben, zumindest sah man einen Mann der den anderen anschrie. Der andere hatte eine rötliche Hand, sie schien sogar etwas zu bluten. Ein Butler kam und bat ihn hinaus, der andere Mann schien verärgert. "Entschuldigung...", kam Jill ins Spiel. "Was ist denn los?" - "Unser Pianist hatte eben einen Unfall. Etwas ist mit seiner Hand. Niemand ist da, der das Klavier spielt bevor das Essen serviert wird!" Jill überlegte nicht lange und setzte eilig zur Antwort an. "Ich kann das machen." Der Mann schien erstaunt. "Sind sie sicher? Wir wollen die Gäste nicht... verschrecken oder sowas." - "Ich kann das vertrauen sie mir." Lächelnd knackste Jill mit den Knöcheln und setzte sich auf den kleinen Hocker fürs Piano.

"Mondscheinsonate... Ich erinnere mich an das letzte Mal als ich es gespielt habe." - "Kannst du es noch?" - "Ich weiß nicht es... ist lange her."

Sie schloss die Augen, atmete tief ein und öffnete beim Ausatmen die Augen wieder. Der Butler hinter ihr sah ihr zu, wie die Finger der Agentin sanft auf den Tasten aufkamen, und dann zudrückten. Sie fing langsam an, so wollte es das Stück, und wurde dann schneller als sie sich wieder in ihrem Tun zurecht fand. Der Butler schien verblüfft, die Gäste bemerkten nicht, dass sich etwas verändert hatte.

"Beneeeeeeeeeeehmen soll ich mich" murmelte er als Neo ausser Hoerweite war und dachte dann aber dem Freund zu Liebe ernsthaft ueber den Vorschlag nach.
Er nickte sich selbst zu, raeusperte sich und leerte ein weiteres Sektglass, ehe er sich vornahm zu zeigen was fuer ein Gentledepp .. also Gentleman er nicht sein konnte.
Ohne Umschweife packte er Akasha bei der Huefte und wirbelte sie durch die Gegend, ihr lautes Gezetter ignorierend schmiss er sie von links nach rechts, und rechts nach links.
Komischerweise, so seltsam das war, sah es eigentlich gar nicht so schlecht aus, und schon bald fanden sich einige der Gaeste die dem Paar zujubelten und klatschten.
Grinsend beendete der Tiermensch den Tanz indem er die Magierin leicht ueber sein Knie beugte und sich eine Rose in den Mund steckte.
Begeistert riefen ihnen nun einige zu und komplimentierten sie und luden sie, sehr zu Billie's Wohlwollen, auf mehr Alkohol ein.
Den grummelnden Nate packte der Schwarzhaarige einfach an der Hand und zog ihn mit sich und der werten Akasha, fuellte ihn mit schaumigen Sekt und trank auch selber ausgiebig.

Jeder schien sich ausgezeichnet zu amüsieren. Bis auf eine und zwar Marlin.
Diese lehnte sich gerade an ein Gelände und saß von oben zu was die anderen Mitglieder so taten. Sogar Claire tanzte ausgelassen mit einem jungen Mann. Die Neunzehnjährige seufzte.
Sie war einfach nicht der Typ für Veranstaltungen oder Parties, da sie aber ihren Freunden die Stimmung nicht verhageln wollte, kam sie mit. "Yldur hingegen könnte sich ganz leicht herrausschlägeln." Der Geisterkrieger erzählte noch in der Limo, dass er draußen Patrouille schieben würde, falls doch etwas geschehen sollte. Die Mantelträgerin rollte genervt mit den Augen, als sie die Ausrede von ihrem Gefährte sich ins Gedächtniss zurück rief. "Von wegen Patrouille...er mag doch ebenfalls keine Parties.", dachte sich Marlin und strich sich eine Haarsträhne hinters Ohr.

Neo hörte das Gespräch von Marlin zufällig mit an, dann meldete er sich zu Wort, sodass sie sich erschreckte: "Huch, w... was machst du denn hier? Hast du etwa gelaus..." - "Also ich muss dir ganz ehrlich sagen, das ich dich echt nicht verstehe! Das eine willst du, dann wieder das andere nicht. Wenn du kein Partytyp bist, dann hättest du das doch noch im Anwesen sagen können und es wär völlig in Ordnung gewesen. Du solltest echt mal weniger Trübsal blasen und die Dinge so nehmen, wie sie sind. Ich werde wieder nach unten gehen, denn da wartet ein leckerer Braten auf mich. Für dich ist auch noch was da, solltest du Appetit verspüren.

Nachdem Neo die Mantelträgein wieder alleine ließ, atemte sie einmal tief durch und fuhr mit ihrer Hand durch ihr schwarzes Haar. "Wieso nur mach ich alles falsch?" Wütend trat sie gegen das Holzgelände und ging dann die Treppe runter. Einer der Butler, öffnete der Neunzehnjährigen Gladius die Tür und sie betrat den nächsten Raum. Als sich Marlin in diesem umsah, entdeckte sie ihre Blondhaarige Freundin, die am Klavier saß und das Stück Mondscheinsonate spielte. "Ich wusste gar nicht, dass Jill Klavier spielen kann.", dachte die Schwarzhaarige erstaunt und setzte sich an eine der freien Tischen um ihr zu lauschen. Diese bemerkte sogar die Schwertkämpferin und lächelte ihr kurz was Marlin erwiederte. Das Klavier war eins ihrer Lieblingsinstrumente. Der Klang des Tasteninstrument beruhigerte die Schwertkämpferin immer, regte sie manchmal zum nachdenken an. Plötzlich setzte sich die Brünette zu ihr. "Wirklich ein wunderschönes Lied, oder?", fragte Claire. Marlin nickte als Antwort. Nach einer Weile fragte die junge Redfield: "Was ist eigentlich los mit dir Marlin? Du siehst so bedrückt aus." - "Wenn ich ehrlich bin...ich kann mit Parties nicht wirklich was anfangen. Ich möchte noch nicht mal meine Geburtstagsfeiern." - "Du bist nur etwas steif Marlin. Du musst es einfach auf dich zukommen lassen. Warte mal einen Augenblick." Die Brünette ging zu einer Bar und schien sich etwas zu bestellen. Als sie dann wieder kam, erschien wenige Sekunden später ein weiterer Butler und brachte den beiden jeweils ein Glas Sekt und ein kleines Schnapsglas. "Ist das dein Ernst Claire?" - "Ich weiß. Ahlkohol sollte nicht die Antwort sein aber so wirst du etwas lockerer." Die Mantelträgerin lachte kurz auf. Die junge Redfield nahm das Schnapsglas an sich. "Auf unsere Gruppe und auf einen wundervollen Abend." Marlin zögerte noch etwas aber nahm ihr Glas auch an sich. "Auf uns!" Dann tranken die beiden jungen Damen in einem Zug den Schnaps weg. Die Neunzehnjährige Gladius kniff kurz die Augen zusammen und stellte das Gläschen wieder auf den Tisch. "Hui...das ging runter wie Öl.", meinte sie und schüttelte kurz den Kopf. Noch während sich die beiden Gruppenmitglieder unterhielten und den Sekt tranken, gesellte sich plötzlich ein junger Mann zu den beiden. Anzug, Sonnenbrille und man erkannte an den Armen, dass er trainieren ging. "Guten Abend die Damen. Ich hoffe ich belästige sie nicht." - "Natürlich nicht. Setzen Sie doch." - "Vielen Dank aber eigentlich wollte ich fragen ob ich wohl ihre Freundin entführen könnte." Der Blondhaarige Mann sah die Schwarzhaarige an und lächelte sie an. "Also ich... - ", fing Marlin an, wurde dann aber von der Brünetten unterbrochen. "Ich habe nichts dagegen. Passen Sie mir nur gut auf Sie auf!" Die Mantelträgerin funkelte ihre Freundin böse an. Der Mann hielt der Neunzehnjährige Gladius seine Hand hin. "Darf ich Sie um diesen Tanz bitten?" Eine kurzen Moment hielt sie inne aber reichte ihm ihre Hand und die beiden betraten die Tanzfläche. Vorsichtig legte der Blondhaarige Mann seine Hand an ihr Hüfte, hielt ihre andere Hand fest in seiner und er fing an zu führen. Claire lächelte zufrieden und sah den beiden zu. "Sie haben wirklich eine exzellente Beinarbeit Marlin" Die Schwertkämpferin sah ihren Gegenüber entsetzt an. "Woher wissen Sie meinen Namen?" Der Mann lächelte und senkte kurz die Sonnenbrille und zum Vorschein kamen weiße Augen. "Yldur!" Die beiden tanzten jedoch weiter und der Geisterkrieger nahm Marlin nach einer Weile die Brille ab. "Solch wunderschöne Augen sollten Sie heute nicht verstecken Marlin."

"Du meine Güte! Der Typ geht aber ordentlich ran. Hoffentlich verschreckt das Marlin nicht.", dachte die junge Redfield und machte sich ein wenig Sorgen um die Schwarzhaarige. Als sie jedoch sah, dass sie lächelte verschwanden die Sorgen wieder so schnell, wie auch gekommen waren. Nach getaner Arbeit begab sich Claire zum Buffet und nahm sich einen kleinen Tomatensalat. Noch während sie sich einen Platz suchte, entdeckte sie Neo wieder, der sich ebenfalls das gute Essen schmecken ließ. Die Brünette lächelte kurz und beschloss dann zum Krieger zu gehen. So könnte die junge Redfield nebenbei sogar die anderen besser kennen. "Entschuldung. Ist der Platz noch frei?", fragte Claire höflich nach.

Die Rothaarige schnappte sich noch im Gang zwei Sektgläser und ging vorsichtig, ohne den Inhalt zu verschütten, zu Sam und Mike. Doch zu ihrem Erstaunen waren die beiden immernoch auf der Tanzfläche tätig. Lauren musterte das Paar ausgiebig und musste sich eingestehen, dass sie nicht mal so schlecht tanzen konnten. "Das Buffet ist serviert!", kam nur ein Butler, seine Töne wurden von einer kleinen Glocke begleitet. Sam und Mike hörten als einzige nicht sofort auf. "Süß aber...", Lauren betrachtete wieder den Zettel den sie fand und hetzte sich seufzend.

Jill's Finger waren ausgepowert, aber sie hatte das Stück geschafft. Der Mann lobte sie sogleich und sagte, dass eine Belohnung auf sie warten würde, wenn alle Gäste weg sind. Sie war skeptisch, aber nickte dennoch dankend und suchte ihre Freunde auf. Sie traf auf Lauren, zu welcher sie sich begab. "Und, hast du Spaß?" - "Ein wenig.", sagte Lauren und wartete mit verschränkten Armen auf die zwei tanzenden Teamkameraden. "Die sind garnicht mal schlecht, huh?", fragte Jill. Lauren nickte befürwortend.

Plötzlich ertönte ein helles Glasgeräusch in der Halle. Die meisten der Gäste waren schon an der großen Tischtafel versammelt und warteten auf den frisch zubereiteten ersten Gang. Sam und Mike, die eben noch wild getanzt hatten, gesellten sich ebenfalls dazu, genauso wie Lauren und Jill. Akasha, Billie, Nate, Neo und Marlin saßen auch schon am Tisch. Der Veranstalter der Gala tippte mit dem Löffel gegen sein Getränk und hob dann sein Glas in die Luft: "Ich freue mich sehr, Sie alle hier begrüßen zu dürfen. Es ist mir eine Ehre mit Ihnen allen speisen zu dürfen. Hoffen wir auf eine gute Zukunft, die jeden von uns erreichen wird!" - "Jo mei, des find ih kross...", wollte Nate gerade sagen, doch Neo trat ihm unter dem Tisch gegen das Schienbein und schaute ihn finster, aber auch gleichzeitig mit einem "BITTE-LASS-MICH-NICHT-ZUM-VOLLDEPPEN-WERDEN-UND-RUNINIERE-NICHT-MEINEN-RUF"-Blick an. Nate quietschte noch kurz war dann mucksmäuschenstill. Billie wollte auch etwas sagen, aber als Neos Blick in seine Richtung kam, ließ er es bleiben. Sogar Akasha schaute ihren Ehemann böse an.
Nachdem der Toast ausgesprochen wurde, kamen aus dem hinteren Teil des Anwesens mehrere Butler durch Klapptüren heraus, einzelne trugen das Essen, andere fuhren es auf edelen, silbernen Essenswägen heraus. Nach und nach bekam jeder sein gewünschtes Gericht, bis dann alle anfingen zu speisen.

Akasha's Augen bekamen die Groesse von Wassermelonen als sie die leckeren Speisen erblickte die aufgetischt wurden/
Sabbernd griff sie nach Gabel und Messer und ueberlegte was sie wohl als erster verschlingen sollte.
Als sie gerade, alle anderen ignorierend, sich auf den Tisch STUERZEN wollte, packte sie dann doch Billie am Schal und zog sie liebevoll zurueck und fluesterte ihr ins Ohr das sie warten solle bis der Gastgeber das Zeichen gab zuzulangen. Welches schliesslich und endlich auch gegeben wurde und alle griffen freudig zu.
"MMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMMAAAAAAAA-" wollte Akasha schon losstoehnen, biss sich dann aber noch rechtzeitig auf die Zunge und laechelte den anderen Gaesten nur freundlich zu. "Lecerk." meinte sie nickend, die anderen liessen schliesslich wieder von ihr ab und widmeten sich ihrem Essen.
"Ma des is schwerer ols ih docht hob." murmelte sie zwischen zwei Bissen.
"Scho geh ..." pflichteten ihr Billie und auch Nate bei.

Sie hatten mit dem Essen gerade erst angefangen, da legte die Bronzehaarige leise ihr Besteck ab und rutschte mit dem Stuhl nach hinten um aufzustehen. Ein Butler kam auf die junge Frau zu und fragte sie, ob man ihr helfen könne. Die Angesprochene lächelte den Mann freundlich an: "Ich muss nur schnell auf Toilette." Mike sah ihr schweigend hinterher, bis ihn jemand am Arm anstieß. Fragend wandte er seinen Blick nach rechts, zu Marlin - welche neben ihm saß - und fragte freundlich: "Was ist?" - "Du magst sie, nicht wahr?" Der Braunhaarige schien erst etwas überrumpelt von dieser Frage, strich sich nervös durchs Nackenhaar, lächelte die Schwarzhaarige dann aber an. "Sie ist nett!" Die Gladuis musste grinsen. "Nett also..." Der Amerikaner vermied es die Gleichaltrige anzusehen. Es war ihm irgendwie unangenehm so durchschaut zu werden. "Bemerkt man es denn so deutlich?" Sie lächelte, legte ihm die Hand auf die Schulter und beantwortete seine Frage: "Um ehrlich zu sein: Nein. Ich habe allerdings schon immer einen guten Blick für so was gehabt!" Mike wusste nicht ob er sich darüber nun freuen sollte oder nicht. Er stocherte etwas lustlos in seinem Salat herum, ehe er ein Blatt auf die Gabel schob und dazu eine Tomatenscheibe aufspießte. Das Essen schmeckte unvergleichlich - da konnte man sich echt nicht beschweren - doch schon jetzt bemerkte der 19-jährige wie wenig Hunger er hatte. Um aber nicht unhöflich zu wirken aß er noch ein paar Bissen.

Nachdem alle Gäste ein ordentliches Mahl zu sich genommen hatten, unterhielten sie sich noch ein bisschen. Kurz danach beendete der Gala-Veranstalter den Abend mit einer abschließenden Rede und die ersten Leute gingen.
Nate und Billie gingen ein wenig angetrunken und Arm in Arm hinaus und setzten sich in die bereits vorgefahrene Limousine. Nach und nach kamen die anderen der Gruppe hinterher, bis schließlich jeder in dem Gefährt saß. Während der Fahrt schaute Neo das Deppenduo an: „Ich muss sagen, ich hätt’s mir mit euch echt schlimmer vorgestellt.“ Mehrere Minuten vergingen, bis die Freunde wieder bei Neos Anwesen ankamen. „Wir sollten uns ein wenig ausruhen. Es war ein sehr schöner Abend, ich bedanke mich nochmals bei allen für das Beisammensein.“, sagte Neo und ging als erster zurück in die Villa, gefolgt von den anderen. Dort machten es sich Jill, Sam und der Hacker noch vor dem Kamin auf den Sesseln und Sofas bequem. Nate, Akasha und Billie schlichen sich in eins der Schlafzimmer und schliefen auch sofort ein, da die Gala wohl doch anstrengender für sie war, als zuerst gedacht. Lauren und Sam gingen ebenfalls in separate Zimmer, da auch sie zimelich müde waren. Marlin, Claire und Mike gesellten sich zu den anderen beim Kamin.
„Und, wie fandet ihr’s?“, fragte Neo die beiden anderen Mädchen, die ihm gegenüber saßen. „Nun, ich bin kein Partylöwe, aber ich muss sagen, dass das sehr amüsant war.“, gab Jill zu verstehen. Marlin nickte ihr zu. „Ich fand es auch ziemlich witzig, und das Tanzen war auch nicht schlecht!“, grinste Mike und öffnete dabei eine Cola-Flasche. Claire war auf das Kaminfeuer fixiert, daher bekam sie nicht wirklich mit, was gerade besprochen wurde.
„Leute,“, fing Mike an, „was haltet ihr, wenn wir morgen mal so eine Art Einkaufsbummel machen. Ihr habt zwar hier von Neo neue Kleidung bekommen, aber ich finde, wir sollten uns alle mal nen neuen Style zulegen.“ Neo verstand erst nicht ganz, doch dann erklärte es Mike nochmal: „Nun, das wir uns neu geben, neu präsentieren. Wie wärs? Geld ist ja genug vorhanden.“ – „Achso, ja.“, verstand der Schwarzhaarige nun, „also ich hätte nichts dagegen. Ich wäre auch mal für eine Umstellung. Jill?“ Die ehemalige BSAA-Agentin nickte ihm zu. Marlin war erst skeptisch, da sie ja bereits einen neuen Mantel hatte, stimmte aber dann auch zu und sagte: „Ich bin sicher, das sich noch was Brauchbares finden lässt.“

Nachdem sich die kleine Gruppe noch über den Vorschlag austauschte, streckte sich Marlin ausgiebig und erhob sich dann. "Ich geh dann auch mal schlafen." - "Schlaf gut Marlin." - "Ihr auch Leute." Die Mantelträgerin begab sich ebenfall in ein separates Zimmer und sah sich kurz in dessen um, dann knipste sie das Licht in einem kleinen Bad an. Es war mit allem nötigten ausgestattet. Im Zimmer wieder angekommen entledigte sich die Schwertkämpferin von ihrem neuen Mantel, der Hüfttasche und den Kampfstiefel, griff sich dann im Bad nach eines der Handtuch welche auf einem kleinen Regal gestapelt waren und zog ihre restlichen Klamotten aus. Während dann die Schwarzhaarige das warme Wasser genoss, meldete sich der Geisterkrieger per Telepathie wieder. "Ein wenig ungewöhnt wenn alles seinen Weg geht, finden Sie nicht?" Die Schwertkämpferin atemte einmal durch. "Wem sagst du das. Aber ist auf einer Seite auch ganz schön. In letzten Jahren waren wir beide so wieso ganz schön viel unterwegs." Nach der erfrischenden Dusche und einem weißen T-Shirt mit passender Hose legte sich Marlin sich ins Bett, verschränkte die Hände hinter ihrem Kopf und schaute die weiße Decke an. Yldur, in seiner Löwenform, machte es sich neben dem Bett auf dem Boden bequem. "Morgen nach der Einkaufsbummel können wir zwei mal wieder trainieren Yldur. Was hälst du davon?" - "Klingt gut Marlin. Sie wissen doch, dass ich gern Ihnen helfe." Dann gähnte der schwarze Löwe, wünschte der Neunzehnjährigen Gladius eine gute Nacht und schlief rasch ein. Auch Marlin fiel in einem traumlosen Schlaf.

Lauren erwachte aus ihrem Schlaf, der Mond schien immernoch grell herab. Ihre Augen waren trüb und müde, sie tastete den Tisch neben der Couch in ihrem Zimmer nach einer Uhr ab. "Oh...", murrte sie als es erst etwas nach Mitternacht war. Sie war in ihrem Catsuit auf der Couch eingeschlafen, welchen sie obenrum öffnete und ihre Arme aus den Ärmeln zog. Sie drückte es nun etwas nach unten und schien verblüfft, dass es nicht von den Beinen rutschte - was sie jedoch wollte.
Nachdem sie den hautengen Anzug ausgezogen hatte, zog sie sich eine grünliche Shorts und ein schwarzes T-Shirt an welche in einer Ecke des Raums lagen, ging damit zum Fenster und starrte auf die dunklen Weiden. Ihr Körper war nun wieder in einem warmen Zustand, sie rieb sich noch den Schlaf aus den Augen, bevor sie an dem Fenster herumproberte und es ihr schließlich gelang, dieses zu öffnen.
Schnee wurde ins Innere geweht, sie hüpfte aus dem Fenster und hielt sich an der kalten Kante des Balkons fest, neben welcher ein Rohr war, welches die Rothaarige empor kletterte.
Als sie sich an der obersten Kante hochgezogen hatte und etwas ungeschickt durch den Schnee auf dem Dach stolperte, überkam sie erst eine leichte Gänsehaut. "Nicht so warm...", dachte sie sich, setzte sich auf den höchsten Punkt des Daches und sah auf die Laternen in der großzügigen Einfahrt hinab. Sie zitterte nur eine kurze Zeit, bis ein schwarzer Schatten sie umhüllte...

Sie öffnete ihre Augen, schwer und schwach. Helles Flackern überall. Sie tastete den Boden ab. Kalt, staubig und zu allem Überfluss aus Eisen. Beim Versuch, sich aufzubauen, bemerkt sie Schnittwunden am Arm, die sich tief hinein in ihre bleiche Haut gebohrt hatten. Sie konnte nichts erkennen, bis auf das Flackern der zerstörten Lichter im Zug.
Sie hielt sich mit der Hand, die noch einigermaßen funktionstüchtig war, an einem Sitz fest um sich von Schmerzen geplagt hochzuziehen...

"Was...?", murmelte sie als der Schatten nachgab. Ein roter Lichtstrahl fuhr über ihren Körper. "Aber... Fuck!" Sie rollte zur Seite, eine Schuss fiel. Rasch versuchte sie dem Weg des Lasers zu folgen, doch als sich die Kopie wieder gefangen hatte, war der Strahl verschwunden. Sie hörte eine Art Klimpern, die Kugel rollte steil die Ziegel hinunter. "Müsste die nicht stecken bleiben?", fragte sich Lauren. Die Kugel baute sich plötzlich auseinander, der Innenraum schien rot. Ein Piepen ertönte. "Ach komm..." Sie blieb ruhig sitzen, der Knall war nicht so groß, das Loch schien jedoch etwas schlimmer. Sie sah hinunter und bemerkte einen alten staubigen Raum ohne Fenster. "Hmm..." Sie sprang hinunter und landete gekonnt...

Plötzlich riss ein Knall die Schwarzhaarige aus dem Schlaf. Sie stützte sich mit einer Hand an der Matratze ab und rieb sich mit dem Handballen das rechte Auge. "Verdammt was war das?", fragte Marlin sauer wenn auch etwas ängstlich. Yldur war der Knall auch nicht entgangen. Die Schwertkämpferin warf ihre Decke weg, schnappte sich im Aufstehen ihre Brille und ging leise zur Tür. Auf dem Flur angekommen kamen wieder ihre Drachenaugen zum Vorschein und sie saß sich um. Gerade setzte die Neunzehnjährige Gladius einen Schritt in den weiten Flur, da richtet jemand eine Handschusswaffe auf sie. "Waffe runter Sam! Ich bin´s Marlin." - "Meine Güte! Tut mir Leid Marlin. Aber ich hab diesen Knall gehört." - "Du auch? Ich und Yldur haben ihn auch gehört." Plötzlich rumpeltest es über den beiden Freundinnen. "Was ist das?" - "Ich weiß es nicht. Sehen wir mal nach. Gib mir deine Hand Sam." Die Computerexpertin reichte der Schwertkämpferin ihre Hand und beide ging vorsichtig durch die Dunkelheit. "Schon cool wenn man im Dunkeln sehen kann.", dachte Marlin und fühlte sich, dank Sam, noch mutiger als sonst. Die beiden jungen Frauen erreichten nach einer Weile eine weitere Treppe, die in allen anscheint nach zum Dachboden führte. Erneut rumpelte es über ihnen. "Kein Zweifel. Es kommt vom Dachboden.", meinte die Bronzehaarige Schönheit, ließ die Neunzehnjährige Gladius los und ging vorsichtig die Treppe rauf. "Sei bitte vorsichtig Sam.", bat Marlin und war besorgt um ihre Freundin. Langsam legte die Computerexpertin ihre Hand auf die Klinke und riss die Tür auf. "Keine Bewegung!", meinte Sam und zielte auf eine Gestalt.

"Endlich!", lächelte Lauren. "Ich suche schon die ganze Zeit nach einer Tür, hätte ja nicht wissen können dass diese Wand keine Wand ist." Marlin und Sam atmeten erleichtert aus. "Gut. Dann wissen wir immerhin wer auf dem Dachboden herumpoltert.", grinste Marlin und zog Sam weiter in den Raum. "Warte warte...!" Doch bevor jemand handeln konnte fiel die Tür wieder zu. "Die geht nur von draußen auf." - "Ach.", kommentierte Sam. "Was war das für ein Knall?", wollte Marlin wissen. "Es war wohl von einer neuartigen Patrone... ich bin ausgewichen aber sie scheint von den Dachziegeln abgeprallt zu sein." - "Dachziegel? Was machst du um...", die Hackerin blickte auf ihre Armbanduhr. "... 1 Uhr morgens auf Neos Dach?" - "Atmen?", lügte Lauren. "Leute? Die Tür.", fügte Marlin noch hinzu und tastete die Tür nach einer "unsichtbaren" Klinke ab.

"Wie ich gesagt hatte...sie lässt sich nur von außen öffnen." Marlin strich sich eine Haarsträhne hinters Ohr. "Und was machen wir nun?", fragte die junge Computerexpertin und verschränkte die Arme vor der Brust. Die blutroten Augen der Schwertkämpferin sah sich im Raum umher. Trotz der völligen Dunkelheit könnte Marlin sich sofort zurecht finden, dank ihren Augen. "Ich würde sagen, machen wir erstmal Licht an.", meinte die Neunzehnjährige Gladius und knipste einen kleinen Lichtschalter an. Eine nackte Glühlampe erleuchtete schwach den alten Raum. Die drei sahen sich erstmal gründlich um. Es war ein altes Arbeitszimmer. In einer Ecke standen drei große Bücherregale, in der Mitte des Raumes ein großer Tisch aus Mahagoniholz. Drei große Sofa standen vor dem Tisch in einer U Formation. Das Beste kam zum Schluss. Ein großer Schreibtisch, ebenfalls aus Mahagoni, ließ das Zimmer noch edeler erstrahlen als ohnehin schon. "Wow.", hauchte die Schwarzhaarige erstaunt, da sie erst jetzt die volle Pracht des Zimmer betrachten könnte. Die Meisterin der Schattenkünste grinste kurz und schwang sich dann auf eines der großen Sofas. Sam unterdessen nahm vorsichtig eines der Bücher aus dem Regal. "Meine Güte! Die mussen bestimmt schon 50 Jahre alt sein.", meinte Sam und blätterte ganz vorsichtig im Buch. "Okay es ist ganz nett hier aber wie kommen wir nun wieder raus?", fragte Lauren, stützte ihren Kopf mit ihrer linken Hand uns sah die Neunzehnjährige Gladius frech an. "Wieso siehst du mich an Lauren? Ich hab...oh wartet!" Nun schaute die Rothaarige ihrer Freundin leicht verwirrt an. Eigentlich wollte sie sich nur einen Spaß mit der Schwertkämpferin erlauben. Diese betätigte plötzlich einen Konpf am Bügel ihrer neuen Brille. Sofort schossen Informationen vor den Drachenaugen der Neunzehnjährigen Gladius. Kurz darauf scannte die Brille den gesamten Raum ab. "Dann wollen wir doch mal sehen ob wir einen Ausgang finden können.", meinte Marlin während die Ergebnisse von der High-Tech Brille ausgewertet worden.

"Was auch immer du mit deiner Brille tust, fahre fort. Sam und Ich erkunden diesen Raum." - "Das ist jetzt aber nicht wieder ein geheimer Tempel oder ein Portal in fremde Gezeiten?", grinste Sam, die Augenbrauen gesenkt. "Wie du siehst ist es ein Arbeitszimmer.", entgegnete Lauren kurz und sah sich ein offen liegendes Buch auf dem Schreibtisch an, ein bläulicher schwarzer Kugelschreiber lag daneben. "Was für eine alte Schrift, kann ich garnicht lesen.", sagte Lauren. Ihr Blick fuhr durchs Zimmer. "Hey warte mal... ist das nicht eine Art peruanischer Baustil?", warf Lauren in den Raum. "Sieht mir eher nach irgendwelchen Mayas aus.", entgegnete Sam. "Ist das nicht das selbe?" - "Nein.", kam es von Marlin welche noch immer mit ihrer Brille beschäftigt war. "Ob er einen Hinweis hinterlassen wollte?", murmelte die Schattenkriegerin. "Er?", fragte ihre bronzehaarige Freundin skeptisch. "Er, sie, es. Was auch immer das war." Sam sah etwas unverständlich, eine Art Was-auch-immer-geh-weg ließ sich deuten.

„Er. Mein Vater.“, kam es plötzlich von einer Stimme aus der dunklen Ecke des Raumes, wo sich auch die Tür befand. Dann schritt Neo hervor und betätigte einen Lichtschalter, dessen Auslösung den gesamten Raum erhellte. „Meinem Vater gehörte das hier alles mal. … Es ist sehr interessant, das ihr dieses Zimmer gefunden habt, obwohl ich es eigentlich unter Verschluss halten wollte.“ – „Ich… Wir wollten nich….“, stottere Lauren, doch Neo kam zu ihr, legte die Hand auf ihre Schulter und beruhigte sie: „Nein, nein. Ich habe euch ja gesagt, dass ihr euch wie zuhause fühlen könnt. Ich bin ehrlich gesagt erstaunt und fasziniert, das ihr es hierher geschafft habt.“ Der Hacker ließ die Hand wieder von der Schulter ab. „Nun, wie ihr seht, wurde der Raum schon lange nicht mehr betreten. Alles ist von Staub bedeckt, aber das ist auch gut so. Ich gehe nur ungern hinein, deshalb habe ich auch die Angestellten angewiesen, ihren Fuß nicht hier rein zu setzen.“ – „Was hat es mit den Büchern auf sich?“, fragte Sam neugierig. „Die alte Bibliothek. Hier wurde alles gelagert, was meine Eltern mit der Zeit gesammelt haben. Unter anderem auch dieses Buch, über das ihr euch gerade unterhalten habt.“ Neo ging etwas näher zum Schreibtisch, um das Buch zu betrachten. „Ah, das ist ‚Vergessene Mythen‘. Ein sehr informatives Lexikon. Es enthält fast alle Daten über die uralten Grabstätten aus der ganzen Welt.“ Der Schwarzhaarige klappte das Buch zu. „Ich denke, wir sollten gehen. Ihr habt genug gesehen, finde ich.“ Zusammen verließen alle Beteiligten den veralteten Raum. Mittlerweile war es auch schon früh am Morgen. Auf dem Weg ins Foyer flüsterte Lauren Neo etwas ins Ohr: „Ich hab wieder diese Frau gesehen. In ihrem roten…“ Neo schaute nur etwas verwirrt: „Du hast was?“ – „Mmh.. Ich weiß nicht… Unwichtig.“, entgegnete sie dann. Die anderen waren auch schon unten und zogen sich ihre Sachen an, um sich auf den Weg zu machen. Nathan, Akasha, Billie und Mike kamen auch herunter, allerdings in Schlafanzügen. „Jo, wos mochtn ihr hier?“, fragte der Schatzjäger. „Wir gehen gleich einkaufen! Müssen uns mal rausputzen, neue Sachen finden!“, grinste Sam stolz. „Ich würde vorschlagen, das wir in 15min losgehen.“, beendete sie ihren Satz. Die anderen nickten ihr zu, Nate murrte, ging aber dann mit den anderen wieder hoch und sie zogen sich um.
Als sie wieder runterkamen, entdeckte Billie eine interessante Meldung im Fernsehen. Er nahm die Fernbedienung in die Hand und drehte die Lautstärke höher.

„… Allem Anschein nach sind mehrere Häuser eingestürzt und die Behörden von Tokio rechnen mit mehr als 100 Todesopfern. Die Stärke des Bebens lag bei 6,3. Die Regierung gab bisher noch keine Erklärung zu dem Vorfall ab und spielte den Vorfall herunter. Für weitere Meldungen halten wir sie auf dem Laufenden. Das war Nick Carter, vom NBC für Sie.“


Billie schaltete den Fernseher wieder ab. „Komisch. Ein Beben in Japan?“, murmelte Sam, „irgendwie seltsam. Sowas ist echt nicht schön. Aber von sowas hört man ja immer wieder.“ – „Sage ich auch. Gehen wir dann los?“, fragte Neo in die Runde. Die Freunde nickten ihm zu und alle verließen danach die Villa, stiegen in die Limosine ein und fuhren in die Stadt zum Einkaufszentrum.

Nach kurzer Zeit hielt das Fahrzeug quietschend - der Chaffeur öffnete der Gruppe die Tür. Nachdem alle das lange Auto verlassen hatten gingen sie von wenigen starrenden Blicken verfolgt zum Einkaufszentrum, welches gerade geöffnet hatte. "Hübsch...", grinste Lauren und sah sich die Halle an. "Das ist ein nachgebautes Gebäude.", erklärte Jill. "Das ursprüngliche wurde in Fortune City gebaut. Das ist in Nevada.", lächelte die Blondine. Fragend verschränkte Lauren die Arme. "Ich hab das mal von... Chris gehört.", sie kam ins Grübeln. "Interessant. Vergnügt euch, ich hol' mir 'nen Kaffee..." Lauren stockte. "Oder fünf."
Jill folgte der Rothaarigen und sah sich dabei die - noch - wenigen Menschen im Zentrum an. "Oh man.", lächelte die Agentin abermals. "Was denn?" - "Da, der Boden. Der geht in der Mitte wie ein kleiner Hügel hoch." - "Das ist sicher nur ein Fehler beim Bau gewesen.", dachte Lauren laut und setzte ihren Weg in das erste Café das ihr auffiel fort.
"Zwei mal 'ne Latte bitte." Jill lachte leise. "Was denn!?" - "Latte." Lauren seufzte. "Bitteschön.", grinste eine Kellnerin an der Theke und zeigte auf den Preis auf einem kleinen Display, der plötzlich anfing zu zucken. "Eh... ich... kann den Preis nicht lesen." Die Dame bemerkte sofort das unangemessene Zucken des Betrags und sprach ihn nochmal aus. "Hier.", dankend nickte die Frau und begann einige Gläser zu putzen.
Jill und Lauren genossen den morgendlichen Kaffee neben einer kleinen Palme in einem zu großen Topf, gleich neben dem Café.

"Weißt du es ist seltsam... diese ganze bioterroristische Geschichte ist nie passiert, wir dürften uns garnicht kennen. Dennoch tun wir es.", dachte sich Jill. Zustimmenden Blickes fügte Lauren hinzu: "Wir wissen Dinge voneinander die nie ausgesprochen wurden." Jill grinste etwas verlegen. Einige Bildschrime rund um den Caféstand wurden plötzlich eingeschaltet. "Das schwere Erdbeben von dem heute morgen bereits berichtet wurde, lässt weiterhin unzählige Wissenschaftler kalt - es handle sich hierbei um eine kommende Reihe mehrerer Erdbeben, so der Vorsitzende der FBC. Alle Bewohner Tokios werden aufgefordert Ruhe zu bewahren."
"Schon komisch, wie plötzlich sowas eintrifft.", bemerkte Sam, welche unmittelbar hinter den Frauen stand. "Das stimmt. Wie dieses Atomkraftwerk letztes Jahr... wobei, war das nicht sogar früher?" - "War es überhaupt?", schmunzelte Jill und schlürfte am heißen Kaffee.

Marlin ging derweilen mit Neo, Nathan, Claire und Yldur, als schwarze Ratte getarnt an einem Klamottenladen vorbei als der jungen Kämpferin plötzlich eine alte Dame ins Auge sprang. Sie trug ein reich verziertes lilafarbendes Kleid und ein schwarzes Kopftuch. Ihre grünen Augen musterten die Schwarzhaarige, dann drehte sie sich und verschwand in einem düsterten Laden. "Haben Sie den Blick der alten Dame gesehen?" - "Natürlich Yldur. Sowas entgeht mir nie." Die Brillenträgerin gab ihren Freunden Bescheid, dass sie sich alleine umschaue wurde und betrat nach einer kurzen Zögern den Laden, in dem die Dame verschwand. Kaum stand Marlin eine Minute lang im Laden, fiel ihr sofort ein Schwert an der Wand auf, welches selbst sie noch nie gesehen hat. Nicht nur, weil es eine eisblaue Klinge hatte, auf dem ein schwarzer Drache sich seinen Weg bahnte es war ebenfalls von einer Aura umgeben, die der Schwertkämpferin sehr vertraut vorkam. Als Marlin auf die Stichwaffe zu ging und sie berühren wollte, ertönte plötzlich aus einer Ecke: "Ich bekam es damals von einem guten Freund. Er meinte es wird mich auf meinem Wege beschützen, mich erkennen lassen was mein wahres Schicksal sei." Die Neunzehnjährige Gladius fuhr in sich zusammen und drehte sich hastig um. Wie aus dem Nichts stand die Dame hinter ihr. "Tut...Tut mir...ehm...ich wollte nicht..." - "Das Schwert berühren aber dein Instinkt sprach zu dir du solltest es tun?" - "J-Ja woher..." - "Ich das weiß?" Marlin war verwirrt. Woher wusste die alte Dame was sie sagen wollte? Ihre grünen Augen musterten erneut das Mädchen sagte aber dann: "Komm mit mein Kind und dein Freund braucht sich ebenfalls nicht verstecken." Die Schwertkampferin sah der Dame erschrocken hinterher. Woher wusste Sie, dass Yldur bei ihr war? Er versteckte sich doch in ihrer Tasche. Nach kurzen Zögern folgte Marlin der Dame in den hinteren Teil des Ladens.