The Forgotten Myths

Marlin ging in Position und während sich ihre Iris rötlich färbten erinnerte sie sich an die Worte ihres Vaters.
„Bedenke Marlin. Deine Kräfte insbesondere deine telekinetischen Fähigkeiten musst du unter Kontrolle behalten. Entweder du arbeitest mit Ihnen oder aber sie arbeiten gegen dich.“

Die achtzehnjährige streckte ihre rechte Hand in Neos Richtung aus. Pappkartons, kleinere Blechkästen und Holzbretter in näherer Umgebung des Mantelliebhabers leuchteten rötlich auf. Plötzlich zitterte die Hand der schwarzhaarigen ein wenig. Die Schnittwunde am Oberarm machte der schwarzhaarigen etwas Sorgen und musste dies ignorieren. Blitzartig wurde aus der Hand eine Faust und die Gegenstände flogen auf Neo zu. Dieser sprang in die Luft, drehte sich ein paar Male um sich selber und wich einem gekonnten Spagatsprung aus. Als dann plötzlich eins der Holzbretter auf Marlin zukam, machte sie mit der anderen Hand eine kurze abwärts Bewegung und der Gegenstand ging mit leichtem Gepolter zu Boden. Während der schwarzhaarige Krieger wieder auf seinen Füßen landete bemerkte die Stirnbandträgerin einen auskippten Kasten mit Nägeln. Sofort ging Marlin in die Knie und machte ähnlich Bewegungen als wurde sie auf einem Klavier spielen. Ein Nagel nach dem anderen schwebte vor der achtzehnjährige in der Luft. Dann streckte Marlin ihre Arme von ihren Körper weg.

Darauf flogen die Nägel mit der Spitze voran auf ihren Freund zu. Doch Neo, dem solch eine Situation nichts Neues ist, streckte seine Hand aus und die Geschosse blieben in der Luft stehen. Dann stieß er seine Hand nach vorne und die Nägel kamen nun auf die achtzehnjährige zu. Doch eher diese die Kriegerin mit den roten Augen verletzen könnte, vollführte sie eine rasche aufwärts Bewegungen aus und die Nägeln prallten an die Decke. Während diese zu Boden gingen erschien der Krieger wie auch dem Nichts vor der achtzehnjährigen auf. Sie war so sehr durch die Nägel abgelenkt worden, dass Marlin ihn nicht weiter beobachtete hatte. „Du musst immer wachsam sein Marlin.“ Dann vollführte er einen telekinetischen Kraftstoß aus, der Marlin einige Meter zurück warf. Sie landete unsanft auf dem Rücken und schloss sofort die Augen um dem Schmerz nicht nach zugeben. „Steh auf Marlin. Sonst komm ich.“ Langsam richtete sich die die Stirnbandträgerin auf. Sie wollte es zwar nicht zugeben aber langsam kam sie an ihre Grenzen. Als sie dann doch wieder auf den Füßen stand, ging der Mantelliebhaber wieder in Position. Die Augen der Kriegerin huschten von einer Seite zur anderen. Kurz darauf lief sie los, machte einen Handstand auf einem weiteren Stahlrohr und landete geschickt hinter diesem. Sie setzte sich hin und lauschte den Geräuschen. „Verstecken gilt nicht Marlin.“ „Sorry Kumpel. Aber ich hab auch gelernt die Umgebung mit einzurechen.“, dachte die schwarzhaarige und entdeckte ein lockeres Stahlrohr.

Die schwarzhaarige streckte ihre Hand aus. Das Rohr leuchtete rötlich auf und landete dann in ihrer Hand. Dann stellte sich die Stirnbandträgerin wieder hin und warf das Rohr dann auf Neo. Mit ein paar geschmeidigen Handbewegungen von Marlin flog das Geschoss wie ein Hubschrauberpropeller auf den Krieger zu.

Der Gang war lang, doch je tiefer sie in das Hoehlengewoelbe eindrangen, desto heller wurde es. Und auch die Waende veraenderten sich. Kleine, blaeulich schimmernde Pilze wuchsen auf dem rauen Gestein, etliche, noch nie gesehene Insekten und Bakterien tuemmelten sich in kleinen Ritzen und Spalten. Schlangen wandten sich um kleine, schmale Straeucher, die ebenfalls an den kantigen Waenden Halt fanden. "Das ist fantastisch" murmelte einer der Abenteurer immer mal wieder, bis sich schliesslich eine Weggabelung vor ihnen auf tat. "Was nun?" murmelte Lara leise, ihre Haende gegen die Huefte gestemmt, Akasha tat es ihr gleich, auch Billie und schliesslich auch Nate. Die zwei Maenner grinsten sich duemmlich an. "Also ih bin fuer links" "Du bist immer fuer links" "Jo oba nur weils vo links besser is" kicherter der Tiermensch schliesslich, ehe er einen Klaps auf den Hinterkopf bekam. Von wem ist ja mittlerweile schon einerlei, Schlaeg kriegt immer irgendwer ...
"Vielleicht sollten wir uns aufteilen" schlug Fox vor. "Find ih ah, du gehst rechts, wir links" grinste Billie breit und erhaschte ein boeses Funkeln von der Killerin. Als sie sich ihm abwandte, streckte er ihr schielend die Zunge entgegen. "Mocht ma ned!" schimpfte Drake. Billie blinzelte ihn nur verwirrt an "Na schau da o wos do ois herumkriacht .. wer was wos da do aufd Zung fliagt" bekraeftigend nickte Akasha und taetschelte Nate die Schulter. "Wir sollten zusammen bleiben" meinte Jill schliesslich. "Najo .. wos sogt da Meister?" und fragend wandten sie sich an ihren liebsten Freund - Nate.

"Oiso der sogt grad aus", antwortete der Abenteurer stolz, bevor er an die Wand klatschte, da man nur links oder rechts gehen konnte. Er wollte gerade rückwärts umfallen, also nicht wollen, sondern viel eher müssen, doch Billie fuhr ihn sofort an. "HALT STOP! DES IS MEI HEILIGTUM UND DU FOIST MIR DO NED AUF MEINE SCHLONGEN DRAUF DU OBER äh... ZICKE!" Nathan hing dann halb in der Luft, halb stand er auf seinen Beinen, während er mit eigenartiger Mimik und Gestik mit seinen Armen fuchtelte, um nicht umzufallen. Doch leichter gesagt als getan. Schon etwa eine Sekunde später knallte er auf so manch seltene, übernatürliche Insektenart und begrub sie unter seinem Körper. "Sche host des gmocht", murrte der Tiermensch weiter, während ihn alle anstarrten. "Is wos?", meinte er dan.. "Dein Heiligtum?", wiederholte Lara skeptisch. "Jo, jo... des hob ih moi baut, mit der verrückten Peruanerin... noja, damals hods hoid no Vilcabamba ghoißn... na wie die Zeiten sich ändern", lächelte er, als wäre es das Selbstverständlichste auf der Welt. "Du...d...du", fing die Archäologin erneut an. "I... i... ih....", machte Billie sie nach. "Dann weißt du ja, wo wir lang müssen?", brachte sie dann heraus. "Jo, na, ih hob doch grod scho gsagt, wir gemma links, owa dann is mei ehrenwerte Gattin ja auf die glorreiche Idee kumma, doss wir den Voideppn do entscheiden lossn", murmelte der Tiermensch entsetzt und deutete abfällig auf den Schatzjäger, der es für sinnvoller hielt, sich mit einer vorbeikriechenden Schlange zu unterhalten, die ihm gerade Gift ins Auge träufelte und ihn für ein monströses Riesenungeheuer hielt. "Kscht, Annegret! Gehst weg do!", befahl Billie dann plötzlich, als die Schlange mürrig zischend von Dannen zog. "Annegret?", runzelte Nate dann die Stirn und erhob sich vom staubigen Boden. "Jo mei... mir is domols nix bessas eigfoin", verteidigte sich der angesprochene Freund dann, als die ersten der Gruppe schon genervt den linken Gang gewählt hatten. "Nach was suchen wir eigentlich? Womit können wir rechnen?", fragte Excella auf dem Weg. "Noja... wenn alles no so is wie damals.... ein gigantischer Altarraum, ähnlich dem in Ägypten. Wenn ih no alles wüsst... würd's des deutlich einfacher gestalten. Wir haben damals den Altar verschlüsselt... unter ihm is die Karte... wohin die führt weiß ih nimmer... wie durch Geisterhand is verschwunden aus meim Hirnkastl!", erklärte Billie voller Elan. "Welches Hirnkastl?", lächelte Akasha.

Neo drehte sich und fing das geworfene Objekt mit der linken Hand. "Sehr schnell. Das solltest du jetzt drauf haben." Der Hacker zog nun in Windeseile seine USP und gab einen Schuss ab. Marlin blockierte den Schuss mit ihrem Schwert, die Patrone flog stark verlangsamt in Richtung der Klinge, als sie auf die Klinge aufkam wurde sie zerspalten. "Blocken. Sehr gut."
Nun ging Neo noch einmal erneut in den Nahkampf und führte bei Marlin ein paar Schläge und Tritte aus. Langsam aber sicher konnte Marlin die Angriffe ihres Freundes einschätzen und sie schnell kontern. "Sehr, sehr gut. Du hast uns einiges gezeigt. Ich denke mal, ich kann für Lauren und Sam sprechen, wenn ich sage, das du vielfältig begabt bist." - "Vielen Dank. Ich nehme mal an, dass ich in Zukunft genauso gut kontern werde. Dieses Training hat mir heute viel geholfen. Danke, Neo." - "Dank nicht mir, sondern dir selbst. Du und dein Körper, ihr habt das bewerkstelligt. Ach, und das Training heute alleine reicht nicht aus. Man muss immer lernen, immer um etwas kämpfen. Man darf sich nicht ausruhen, sonst wird man irgendwann übermütig - und das kann einem zum Verhängnis werden.", antwortete der Mantelträger. Marlin nickte ihm zu und steckte ihre Waffen weg, sie lief zu ihren noch auf den Boden liegenden Waffen, die Neo ihr zuvor entrissen hatte und verstaute sie ebenfalls.

Neo war mittlerweile auch etwas außer Puste und gesellte sich zu Lauren und Sam, die sich immer noch, auf dem Metallroh sitzend, unterhielten. "Hier, trink mal was Kollege.", befahl Sam ihrem Freund und reichte ihm eine Wasserflasche, die sie aus ihrem Rucksack herausholte. Der gab keine Widerworte und nahm einen kräftigen Schluck. Dann rülpste er. "Du Sau, hast echt keine Manieren.", lachte sie. "Musste mal sein.", grinste Neo zurück und setzte sich zu ihr. Marlin war nun mittlerweile auch bei den anderen angekommen. "Was machen wir eigentlich, wenn wir Alex finden?", fragte sie in die Runde. "Ich weiß es nicht. Ich weiß es ehrlich nicht. Einfach versuchen, ihn kalt zu machen: Was anderes wird uns wohl nicht übrig bleiben.", sagte Lauren, die anderen nickten ihr zu. "Na wenn das so ist..." Marlin setzte sich neben ihre Freundin und ruhte sich auch ein wenig aus.

Ein paar Minuten vergingen, plötzlich wurde die Truppe aus ihrer Ruhe durch einen heftigen Knall und mehrere elektrische und glasscherbenartige Geräusche geholt. "Was ist das zur Hölle?", kreischte Sam. "Ich weiß es nicht!", gab Lauren zurück. Noch während sie diese Worte aussprach, sah die Gruppe einen kleinen weißen Lichtstrahl, der sich zu einem weißen Kreis formte und dann immer größer wurde. Heraus sprangen Glasscherben und einzelne Blitze. Eine Anomalie hatte sich soeben geöffnet. "Ach du scheiße...", rief Neo. "Du hattest also Recht! Unglaublich...", brüllte Lauren. "Ja natürlich hatte ich recht! Als ob ich es nötig hätte, irgendwelche Späßchen mit sowas zu machen!", murrte Neo. "Los! Da kann alles mögliche rauskommen!", schrie Marlin und zog ihre Pistolen. Sam zog auch ihre Killer 7 und richtete diese auf das Zeitportal.

Für eine Weile verharrte die Gruppe in der Stellung. Nach kurzer Zeit aber schaltete sich Lauren ein und befahl: "Wir werden da reingehen. Ich muss wissen, wo die hinführt." - "Dir ist aber schon klar, das die überall hinführen kann. Wir können in der Vergangenheit, in der Steinzeit, Mittelalter oder sonstwo rauskommen!", antwortete ihr Neo. "Ja, aber du warst doch derjenige, der mir mal gesagt hat, dass das Leben nur aus Risiken besteht, oder nicht? Also, gehen wir."
Die Truppe maschierte in Richtung des Portals, welches sich in der Mitte des Raumes befand, allen voran Lauren.

[Sinnvoll gesehen sollte jetzt Lauren posten, denn sie hat ne gute Idee bzgl. der Anomalie ^^]

"Wo bleiben die denn verdammt nochmal?", fragte sich Wesker, der immer noch in dem Sessel saß, der neben dem großen Archivfenster stand. Er tippte ein paar Mal auf seine Knie, kratzte sich am Kinn und traf dann einen Entschluss; er zückte sein Handy und wählte wieder eine Nummer. Diesmal die eines Mitarbeiters. "Ja? Hallo? Sind Sie dran? General Wesker hier. ... Ja, sparen Sie sich's, mir Honig um den Mund zu schmieren. Zuhören. Geben Sie mir den Anomalienöffner, damit ich mir schonmal ein Portal öffnen kann. Und zwar schnell!" Wesker verstaute das Klapphandy wieder in der Manteltasche.

Er stand vom Sessel auf und ging ein paar Schritte. Nach kurzer Zeit kam ein Wissenschaftler mit einem durchsichtigen, kleinen Computer herein. Er überreichte das Gerät seinem Vorgesetzten und verschwand so schnell aus dem Raum, wie er reingekommen war. Wesker tippte auch ein paar Mal auf das Gerät und murmelte dann zu sich selbst: "Wenn ich doch nur mehr darüber wüsste... Bestimmt haben Neo und seine Meute schon längst herausgefunden, dass es sie doch gibt: Zeitportale...."

Vorsichtig trat die kleine Gruppe an das magische Portal heran, welches die Freunde in sich zog je näher sie heran gerieten. "Folgt mir!", rief Lauren entschlossen und hechtete geradewegs durch das Portal, danach folgten ihr Sam, Marlin und zu guter Letzt Neo.

Unsanft kam der Hacker auf einem kalten Boden auf und rollte noch kurz seitlich weiter, bis er endlich still da lag. "Sam? Lauren? Marl-" - "Pscht!", hielt ihn Sam auf und zog den Mantelträger im Neoprenanzug eiskalt am Arm zu sich. Hinter einer Steinwand fragte Neo, wo denn Marlin und Lauren seien. Sam zuckte in ihre Richtung. Sie hatten sich auch hinter einer Wand versteckt, zwischen ihnen führte eine Treppe nach oben, neben ihnen führte ein Gang sonstwohin. "Wo sind-" - "Kscht!", unterbrach Lauren den Schwarzhaarigen.
Leise Tritte die knisternd auf dem Boden aufkamen wurden hörbar, daraufhin schien sich eine Tür zu schließen, man hörte, dass sie sehr schwer sein musste. "Mist! Egal... eins nach dem anderen.", hallte es flüsternd durch den Raum. "Ist das nicht...", noch ehe Lauren zuende gemurmelt hatte, sahen sie bereits die Archäologin vor sich. "Lar-", ruckartig hielt Marlin ihr Mundwerk zu und zog sie weiter zur Seite. Lara zuckte nur kurz in die Richtung, widmete sich aber dann wieder ihrem Primärziel. "Wo sind wir?", fragte sich Sam. "Nepal.", meinten dann Lauren und Marlin, welche plötzlich hinter den beiden standen. "Wie seit ihr-!?" - "Der Gang dient als Verbindung. Da sind wir eben hergeschlichen.

"Anegrette .." murmelte der Schatzjaeger kopfschuettelnd als die Gruppe sich wieder in Bewegung setzte.
Der blaeulich leuchtende Raum weitete sich und wurde breiter, die Freunde konnten nun schon fast alle nebeneinander hergehen. "Und mit wem host na du des aufbaut?" wollte Akasha wissen, ihre Arme vor der Brust verschraenkend. "Na mit so ana komischen Tuss, Schwaegerin oder wos was ih .. " "Worst sicher a klane Frotz!" grinste Nate, lachte duemmlich und taetschelte dem Freund den Allerwertesten. "DU HAELTST JETZT DIE SCHNAUZE!" bruellte der Tiermensch ehe er ebenfalls duemmlich lachte "Na BOLD schoffsts ins Frauentausch finale!" lobte ihn Nate, woraufhin Billie grinste wie ein Honigkuchenpferd und brav weiter stolzierte.
Bald musste er die Fuerhung uebernehmen, da sie in ein eingebautes Labyrinth kamen, aus welchem nur ihr antiker Engelfreund den Weg hinein und hinsaud zu wissen schien "Hihi! Hinein und hinaaaaaaaaaaaaaauuuuuuuuuuuusssssssss .. AUA!" "Ned Drehbuch lesen!" mahnte Akasha mit erhobenen Finger, ehe sie in einen weiten, ausgedehnten Raum kamen. "Wow .. "fluesterte Lara, die sich die aus Kristal gemachten Moebel ansah. Es wirkte alles antik, dennoch nicht alt oder geschmacklos. Viel mehr zeugte es von einer ueberraschenden Uebereinkunft von Natur und Pracht, Gestein und Gewucher. Pflanzen tuemmelten sich an den leuchtenden Waenden, rankten sich um den Altar in der Mitte, herum, aus Moos geflochtene Sitzflaechen auf denen sich allerlei kleine Tierchen tuemmelten. "Na schau da des o .. " hauchte Akasha, woraufhin Billie nur breit grinste und sanft ihre Hand drueckte.

Die Gruppe stellte sich etwa dichter zusammen. "Okay wenn ich hier Lara sehe obwohl ich weiß, dass sie bei Nathan und den anderen in Peru ist glaube ich tatsachlich, dass wir gerade eine Zeitreise gemacht haben." meinte die Stirnbandträgerin flüsternd. "Abgefahren.", erwiederte die Hackerin. "Aber wie kommen wir jetzt zurück?" - "Ganz einfach Marlin. Wir muss nur das Portal wiederfinden." - "Wenn du das sagst Lauren klingt das einfach, aber wo soll dann das Portal sein? Und außerdem was passiert wohl wenn die Lara der Vergangenheit es findet?" - "Verflixt! Daran hab ich noch gar nicht gedacht!" - "Und das fällt dir erst jetzt ein Marlin." - "Entschuldung aber wie oft macht man denn schon eine Zeitreise?" Marlin verschränkte die Arme vor der Brust. Langsam wurde ihr kalt. Für einen kurzen Moment schwiegen alle. Plötzlich ertönten Geräusche als wurde etwas zusammen gesetzt danach schien es als hätte Lara was gesagt. Dann vernahm man erneut Schritte. Neo, der als erste reagierte, zog Sam mit sich und forderte Marlin und Lauren auf ihm zu folgen. Erneut Schweigen. Plötzlich dann bebte der Boden und lautes Gerumpel ertönte. Nach einer Weile war es wieder still. "I-Ist es e-endlich v-v-vorbei?", fragte die achtzehnjährige. "Ist dir etwa kalt Marlin?" - "N-Nee ich k-klappere nur g-gern mit den Z-Zähnen La-Lauren."

"Tja, jetzt wissen wir wie Arthus König wurde.", hallte es leicht gedämpft durch den erfrorenen Raum. "Hinter her!", befahl Lauren flüsternd und schlich hinter her. Das Beben wurde intensiver und einige Felsbrocken fanden ihren Weg nach unten. Kurz bevor der Ein- bzw. Ausgang mit Trümmern und all dem verschüttet werden konnte, hielten Neo und die Doppelgängerin die Zeit an. "Und nun?", fragte Neo, so schnell, dass die anderen beiden es garnicht vernahmen, Lauren es allerdings normal schnell hörte. "Wir müssen die Tür über uns öffnen, die, durch die Lara gekommen ist. Irgendwie, am besten schnell! Meine Schattenkräfte halten nicht solange wie du denkst."

"They're not gonna get us .. not gonna ... " fing Billie im hohen Tatu Stile zu singen an, ehe die liebe Gemahlin ihn mit einer liebevollen und doch eindrucksvollen Daetschn! zum Schweigen brachte. "Und .. was jetzt?" fragte Lara, sich immer noch ehrfuerchtig umblickend. Fox und Jill hatten sich schon um den leicht glitzernden Altar geschert und betrachteten dessen Schriftzeichen eingehend. "Also hier gibts iwo so an alten Mekanismus" "Mechanismus" korrigierte ihn die amerikanische Killerin "Also du mochst uns Amis gonz sche schlecht!" meinte dann der Tiermensch, der ebenfalls aus dem Land der Moeglichkeiten stammt, und stemmte die Haende, seiner Gattin gleich, gen die Hueften. "Warum das bitteschoen?!" murrte die Bruenette. "Najo schau di hoid oh!" fuhr es aus Akasha heraus, doch ein strenger Blick vom lieben Nate liess sie verstummen und die Augen niederschlagen, Excella legte der Magierin einen Arm um die Schultern und grinste etwas. "Najo du .. jammerst in ana Tur .. meckerst nur, olle san scheisse na und ned zu vergessen vor ollem dei Leben. Und DES mochst da DU sehr leicht, weil jammern konn jeder!" Lara applaudierte freundlich laechelnd, und Nate fiel begeistert ein, zusammen mit Akasha. Jill sah Billie nur erstaunt an "Gut gesprochen, Stirnfranse. Nun beweg deine sexuelle Masse hierher und entschluessel das doch mal" schlug die Blondine laechelnd vor. "Sexuelle Masse" murmelte der Schwarzhaarige kichernd. Nate und Akasha schuettelten nur den Kopf und sahen sich weiter um. "Zu oeffnen wird es dem moeglich sein, der dies erschuf, doch dies nur, wenn dieser sich erinnere" las Billie langsam und runzelte die Stirn "Na donn schauts eh schlecht aus .." fluesterte Akasha und erhaschte einen beleidigten Blick ihres Mannes. "Na ih glaub wir hom do iwo ah Viechal versteckt, des des gonze bewocht" meinte der Engel nachdenklich. "Du moanst des do?" fragte Akasha und deutete auf eine kleine Schlange die sich um eine Pflanze kringelte "Na ned die Anegrett" "Ahso .." "WOW vielleicht aber das?!" stiess Fox nun, aus ihrer "Ich-bin-beleidigt-phase" rausgerissen, hervor und deutete auf einen, sich an der Wand bildenden Schatten, der rasch naeher kam.

„Konzentrier dich einfach, ich helfe dir dabei.“, versprach Neo mit einem ruhigen, aber dennoch ernsten Ton. „Auf Drei!“ Lauren nickte ihrem Freund zu. „Eins…. Zwei…. Drei…“ Lauren rannte in Schattengeschwindigkeit die Schräge nach oben zur Tür hoch, die rechte Faust nach vorne geballt, um sie zu durchstoßen. Während sie das tat, hielt Neo ihr mit seiner Telekinese anrollende Felsen vom Hals. Nach dieser Prozedur schaffte es Lauren schließlich, die Tür zu durchdringen. Der Zeitfluss wurde wieder normal und die Doppelgängerin schrie: „Los! Rüber!“ Lauren sprang als erste mit Leichtigkeit auf den gegenüberliegenden Vorsprung, der sehr stabil war. Hinter ihr landete gleich Marlin sicher, wenn auch etwas unsanft. Kurz danach sprang Sam ab, doch sie schaffte es nicht so weit, deshalb half hier Neo mit einem Kraftstoß weiter, um sie weiter höher und nach vorne zu teleportieren. Auch sie landete neben den beiden anderen Ladys. Neo schaute noch kurz nach hinten. „Neo! Komm schon!“, schrie Marlin. Der Hacker setzte zum Sprung an und streckte dabei sein linkes Bein nach vorne, das andere nach hinten und verlangsamte wieder die Zeit, das verhalf ihm zu einem großen Vorteil und einer besseren Sprungfähigkeit. Kurz bevor Neo auf dem anderen Sims aufkam, entdeckte Lauren über ihm einen mittelgroßen Felsen herunterkommen, der ihn zu erschlagen drohte. Sie zog das Chirugai, warf es seitlich nach vorn, sodass das Gerät in Richtung des Felsens flog und ihn zerspaltete. Nach kurzer Zeit fing sie ihre Waffe wieder, steckte sie weg und auch Neo kam auf dem Sims heil an.

„Alles okay?“, fragte Lauren. „Mir könnte es nicht besser gehen. Verschwinden wir.“, antwortete der Mantelträger und ging vor, die steinerne Treppe hinauf, zum Ausgang der großen Eishalle. Die anderen waren ihm dicht auf den Fersen, doch nach kurzer Zeit hielt er sie zurück. „Ach du scheiße!“, rief er, als er vor einer großen Schlucht stand, die sich draußen vor dem Tempel befand. „Was ist das?“ Lauren deutete auf ein paar Leute, die sich mehrere Meter weiter unten befanden. „Ich hab keine Ahnung. Ich stelle mir eher die Frage, in welcher Zeit wir hier sind, verdammt noch mal!“ – „Ich schätze mal in der Gegenwart… Zum Glück. Siehst du da unten die Gewehre, die sie tragen? Sind vermutlich Söldner. Und daneben… Oh, sie haben sogar ein paar Infizierte neben sich stehen…. Da die sie aber nicht angreifen, sind sie vermutlich gedrillt und hören auf jeden Befehl. Wir müssen also Vorsicht walten lassen. Neo nickte seiner Freundin zu und gab den anderen ein Zeichen. Dann sprang er hinunter und kam mit einem kurzen Beben auf dem Boden der Schlucht, im Schnee, an. Die anderen, Lauren hinter ihm, Sam links und Marlin rechts direkt hinter her. Er schaute noch erst auf den Boden, dann wandte er seinen Blick schlagartig nach vorn. „Knallt sie ab!“, kam es von einem der Söldner. Die Soldaten feuerten aus ihren Waffen, die beiden Infizierten, die zwischen ihnen standen, machten ein paar Handbewegungen und transferierten mithilfe von telekinetischen Fähigkeiten spitze Eiszapfen in die Richtung der Freunde. Während Lauren den Projektilen auswich, hielt Neo die Eiszapfen mit seiner Hand auf und schrie: „Ich weiß nicht wie, aber anscheinend können auch die blödesten Infizierten noch was lernen. … Sam, Marlin, kümmert euch um die Soldaten, wir nehmen unsere Eiszapfen-Freunde dahinten. … Lauren, Los!“ Die Kopie verstand und stellte sich neben Neo.

Beide rannten zeitgleich los. Es kamen zwei Eiszapfen angeflogen, denen Neo und Lauren jeweils zeitgleich mit einem Radschlag nach vorn auswichen. Dann liefen sie weiter. Díe nächsten beiden Eissplitter trafen auch nicht, da der Schwarzhaarige und die Rothaarige gleichzeitig eine Rolle nach vorn machten. Weitere zwei Eisstücke trafen ebenfalls nicht, da beide nun einen seitlichen Salto nach vorn ausführten. Sie landeten wieder zeitgleich nebeneinander. „Du den linken, ich den rechten.“, wies Lauren ihn an. Schnell sprinteten die beiden nach vorne, sodass Neo vor seinem und Lauren vor ihrem Gegner stand. Neo verlangsamte wieder die Zeit, ging in Angriffsposition und Lauren tat dies ebenso.

Zwei Schläge, links, rechts und anschließend ein Kinn hieb. Der Gegner rührte sich nicht, da die Zeit angehalten war. Der Gegner war groß und der Albtraum eines jeden Vorschulkindes.
Schnell setzte sie erneut zum Angriff an, diesmal griff sie seinen Kopf an. Sie sprang in die Luft, verpasste dem Wiedersacher einige unnötige Schläge ins Gesicht, krallte sich an seinem Kopf fest, schwang sich dann seitlich zu seinem Rücken und brach ihm eiskalt das Genick. Schnell stieß sie sich vom Rücken ab und vollendete einen gekonnten Rückwärtssalto, den sie mit einer Rolle nach vorne, unter den Beinen des nun toten Gegners hindurch, beendete. Nun stand sie wieder am Startpunkt.

Sam zog sofort ihre Killer 7 und schoss den ersten nieder. Auch Marlin zog ihre Grand Power X-Trim aus ihrem Schulterholster und schoss einem Gegner in den Kopf und einem weiteren in den Arm als dieser auf die Bronzehaarige zielte. Nach einer Weile und weiteren Männern leerten sich die Waffen der schwarzhaarigen. „Verdammt!“, rief Marlin wütend, warf die zwei Grand Power K105 in den Schnee, befreite sich von den Schulterholster und beförderte ihren Gegner mit einem Tritt gegen eine massive Wand aus Eis. Plötzlich packte ein Söldner die Stirnbandträgerin von hinten und versuchte sie zu erwürgen. „Jetzt bist du dran Kleine!“ Als Konter biss Marlin dem Mann in den Arm. Er schrie vor Schmerzen auf und ließ sie daraufhin los. Sein Arm blutete. „ Na wartete! Du…!“ Doch eher der Feind sich auf die achtzehnjährige stürzte, durchbohrte sich plötzlich eine Klinge durch seinen Bauch. Der Mann ging zu Boden und zum Vorschein kam Sam. „Alles in Ordnung Marlin?“ – „Ja alles okay. Danke Sam.“ Die Hackerin zog ihr Schwert aus dem toten Körper und die beiden Freundinnen drehten sich zu einem kleinen Höhleneingang aus denen weitere Söldner kamen. Die Augen der Kriegerin verfärbten sich wieder rot. Dann brachte sie mit Hilfe ihrer telekinetischen Kräfte einen großen Berg aus Schnee zu Fall. Große Schneemaßen gingen auf die Gruppe nieder und begruben sie.

Sam kümmerte sich unterdessen um die Gegner sie aus versteckten Winkeln der Rothaarigen oder dem Mantelträger gefährlich werden könnten. Als die Hackerin einen Söldner eine Granate aus der Hand trat bemerkte sie nicht wie einer der Männer mit einem Raketenwerfer auf sie zielte. „Gute Nacht meine Hübsche!“ Ein lauter Knall ertönte und Sam sah wie das Geschoss auf sie zukam. „Scheiße!“ Die Computerspezialistin legte sich flach hin aber bemerkte nach kurzer Zeit wie sich jemand vor ihr stellte. Marlin, die der Bronzehaarige zu Hilfe kam, streckte ihre Arme nach vorne aus und lenkte mit letzter telekinetischer Kraft das Geschoss auf den Söldner zurück. Eine Explosion geschah und wirbelte Schnee auf. Die schwarzhaarige ließ sich auf ihren Hintern fallen und atmete schneller. „Mann…das war wirklich…knapp.“, meinte Marlin. Plötzlich richtete sich einer der schwer verletzten Söldner noch einmal auf und zielte mit einer Pistole auf die Stirnbandträger. Marlin könnte durch die Aktion nicht mehr so schnell reagieren. Die Hackerin hingegen reagierte sofort, schnappte sich eine der Five-SeveN der Kriegerin und schoss den Schützen in letzter Sekunde nieder. „Boah was das knapp. Danke Sam.“ – „Kein Ding Marlin. Du hast mir mit der Rakete geholfen. Sagen wir, wir sind jetzt quitt.“ Die beiden Frauen gaben sich daraufhin einen High-Five.

"Olso so wie ih des seg... schaut der Schatten aus wie.... wie.....", begann Nate, als sich der Umriss auf der Wand immer näher zu der Gruppe bewegte. "Wie?! WIE?!", fuhr Billie gespannt dazwischen. "Ih hobs glei... wie... wie... WIE OPRAH!", lachte der Schatzjäger dan triumphierend, als der Schatten für eine Sekunde anhielt, als ob er den Kopf über die dumme Erkenntnis schüttel wollte. "Ned Oprah?", fragte Nate winselnd. Der Schatten schüttelte nun wirklich den Kopf. "Hm... no dann... vielleicht schaut er jo aus wie da Billie", grinste er dann ironisch, worauf der Schatten wieder anhielt. "Ah ned?", fragte Nathan weiter. Der Schatten schüttelte betroffen den Kopf. "Na dann mog ih nimmer Herr Jauch. Ih nimms Geld, 16.000 san gnug für die neue Wohnung in Miami", lächelte der Abenteurer zufrieden und erntete wie immer dumme Blicke. "Ich glaube der Schatten will uns was zeigen", murmelte Fox, als sich der besagte Umriss nun horizontal auf der Wand zu bewegen begann. "Wir sollten ihm folgen", nickte Lara und bog mit dem mysteriösen Wesen um die Ecke. Weiteren komplizierten Gängen entlang folgend, und an dem mystisch leuchtenden Altar vorbei, hielt der Schatten dann vor einer eigenartigen Konstruktion an. "Erklärung bitte?", meinte Jill und blickte in Billies Richtung. "Ih glaub... ja... des war ah Sicherheitsvorrichtung, um unter den Altar zu kommen", fiel dem Tiermenschen wieder ein.

Nachdem Marlin und Sam sich in angeblicher Sicherheit wogten, fingen sie an zu lachen. Neo unterbrach sie aber schnell, da er mit seinem Zeigefinger auf weitere Söldner deutete, die im Anmarsch waren. „Ganz toll.“, schmollte Sam und bemerkte hinter sich einen Gegner, dem sie zwischen die Beine trat. „Arschloch.“ sagte sie und spuckte auf ihn. „Konzentration. Das gilt für alle.“, mahnte Neo. Er ballte seine Faust und schloss die Augen. Der Mantelträger befand sich nun in allerhöchster Konzentration. Plötzlich brachen aus dem Boden mehrere Eisblöcke, die an verschiedenen Ecken und Kanten ziemlich spitz waren, heraus. Sie schwebten in der Luft, erst um Neo herum, dann vor der Gruppe. Marlin, Lauren und Sam verstanden und rannten zeitgleich auf drei von diesen Blöcken zu und kickten sie nach vorn, sodass die Eisattacke direkt in das Gesicht dreier Soldaten ging. Die restlichen beiden Blöcke feuerte der Hacker so mit seiner Telekinese auf zwei weitere. Ziemlich viel Blut spritzte und Sam fing an, kurz in die Luft zu hüpfen und zu klatschen. „Hui!“, rief sie und kicherte. „Probleme?“, gab Neo zurück mit einem leichten Grinsen. Die nächste Angriffswelle kam. Diesmal waren es etwas größere und dickere farbige Menschen, mit einem roten Barret auf dem Kopf und einer Gaitling Gun. „Ich glaubs ja net! Wollen die uns verarschen?“, kreischte die Doppelgängerin empört. „Anscheinend ja. Gehen wirs an.“ Neo setzte zum Sprung an, die Zeit verlief kurz langsam, während er sich in der Luft befand, zog er sein Katana, dann sprang er auf die Schulter seines Widersachers und rammte sein Schwert in seinen Kopf. Er zog das Schwert wieder heraus, wischte es am Neoprenanzug ab und steckte es wieder in die Scheide auf dem Rücken. Dann zog er die Hydra und feuerte sie schnell dreimal ab, da ein weiterer Mutant seine Waffe auf ihn richtete. Zwei Patronen der Hydra wurden von den jeweils anderen Geschossen der Gaitling Gun abgeblockt, eine traf den Infizierten jedoch mitten in die Brust, sodass nun ein großes Loch zu sehen war. Wenn man durch dieses Loch schaute, konnte man sehen, wie Marlin geschickt mit ihren beiden Pistolen auch ein paar Infizierte von sich lenkte, Lauren führte neben ihr mehrere Schattenangriffe aus. Sam zog ihren letzten Shuriken und warf ihn in Neos Richtung, da sich noch ein letzter groß geratener Zombie mit einer Gaitling Gun hinter ihm befand. „Achtung!“, rief sie. Neo sah den Stern aber schon anfliegen und wich ihm in gewohnter Manier zur Seite aus. Der Wurfstern traf in ein Auge des Mannes, dann ballerte er wild mit seiner Waffe umher. Neo stellte sich schnell vor ihn und verpasste ihm eine Kopfnuss, danach ging auch der letzte der Gegnerwelle nieder.
„Machen wir, das wir hier wegkommen.“, sagte Marlin und steckte ihre Waffen weg. „Wir sollten uns nicht zu lange hier aufhalten, suchen wir mal lieber eine Anomalie, die uns zurückbringen kann.“, antwortete die Kopie. Sie erntete zustimmende Blicke und steckte auch ihre Waffen weg.

- 45 Minuten später –

Die Freunde waren bereits ein gutes Stück gegangen, immer weiter weg vom Ghalalitempel, man konnte ihn in der Ferne nur noch als kleinen Punkt erkennen. Als kleiner Punkt, der von Schneestürmen nur umringt war. „Mir wird kalt.“, schmollte Sam erneut. „Bleib in Bewegung, sonst erfrierst du.“, wies Neo seine Freundin an. Sie verschränkte die Arme und drückte sich an ihn, er hielt sie kurze Zeit an ihrer Schulter und die Gruppe ging ihren Weg weiter, allen voran Lauren und Marlin, die auch mitten in einem Gespräch waren.
„Sag mal, wie lang bist du eigentlich schon mit den anderen unterwegs?“, fragte Marlin nach. Lauren runzelte die Stirn und gab zurück: „Puh, es ist viel passiert. Weißt du, mir geht es eigentlich nur darum, das wir alle überleben. Was passiert ist, ist passiert. Man sollte nach vorne schauen und das Beste aus dem machen, was gerade ist. Vor allem Neo hat uns das klargemacht.“ – „Hm. Wird wohl so sein.“, lächelte Marlin ihre Freundin an. Nach einer Weile kam die Truppe bei einer Schlucht mit einem großen eisigen Vorsprung an, der ziemlich weit nach vorn ragte, an. „Ich brauch mal ’ne Pause. Meine Beine tun schon weh.“, stöhnte Sam kurz auf und rieb sich an ihren Beinen. Kurz danach ging sie zu einem schneebedeckten Felsen, wischte den Schnee zur Seite und setzte sich. Neo zögerte kurz, doch dann gab er nach und sagte: „Nagut. 5 Minuten.“ Lauren und Marlin setzten sich auf andere Felsen neben Sam, überkreuzten die Beine und kamen wieder ins Gespräch. Marlin schaute Neo dabei zu, wie er den Rucksack, den er bei sich trug, durchforstete. Lauren sprach sie auch gleich darauf an: „Du fragst dich sicher, warum er so ist. Warum er meist so ernst ist.“ – „Aber, woher weißt…“ – „Ich kann Menschen gut einschätzen. … Nun, du musst wissen, er hat seine gesamte Familie durch Wesker verloren. Außerdem wurden noch Trinity, seine Frau und sein ehemaliger Mentor, Morpheus, eiskalt umgebracht. Er hatte zudem noch einen Sohn, den er selbst erschießen musste, da dieser infiziert war. Er hat viel mitgemacht, glaube mir. Deshalb redet er auch nicht gerne über sich. Und wenn, dann auch nur sehr selten. Neo weiß, wie das Leben ist. Ich hab dir doch vorhin erzählt, das er uns einiges klargemacht hat. Weißt du, wir sind früher immer zu planlos vorgegangen. Nate, Akasha und ihr Mann, Jill, alle aus unserer Truppe, wir haben immer geschaut, wo wir bleiben. Und es war immer kurz davor, das irgendwas schlimmes passieren könnte. Doch als Neo zu uns gestoßen war, hat er uns die Augen geöffnet. Er hat uns Taktiken und Strategien beigebracht, auch viele Kampftechniken, die uns wirklich oft den Arsch gerettet haben. Wir konnten noch nicht viel für ihn tun als Gegenleistung, aber ich glaube, das es für ihn ausreichend ist, uns als Freunde, als neue Familie um sich herum zu haben. Sonst hat er ja keine.“ – „Ich habe schon gesehen, wie er uns in den Kämpfen angeleitet hat. Er hat ein Händchen dafür.“, antwortete Marlin. „Im Grunde genommen ist er ein wirklich guter Mensch. Nur er zeigt es nicht. Wir wissen aber immer, was er wie meint. Daher können wir uns gut verstehen.“ – „Das ist immer gut, wenn alle aufeinander vertrauen können.“
„So, seid ihr soweit?“, sprach der Sonnenbrillenträger zu seinen Freundinnen, während er den Rucksack auf seinen Rücken schnallte und auf sie zuschritt. „Jap.“, bestätigte Lauren und schubste Sam von dem Felsen, auf dem sie saß. Marlin stand auch auf. „DAHINTEN!“, schrie die Grafikerin auf einmal. „DA IST SO NEN GLAS-DING-LICHT-TEIL!“ – „Anomalie, Sam. Anomalie.“, berichtigte Marlin sie. Lauren schaute auf den Eis-Vorsprung, unter dem sie standen. „Die ist da oben. Aber da kommen wir so gut wie gar nicht hin!“ – „Wozu kann ich fliegen?“, lachte Neo. Gesagt, getan: Neo forderte Marlin und Lauren auf, sich an seinen Armen festzuhalten. Dann hob er vom Boden ab und beförderte die beiden Frauen nach oben, direkt zum Zeitportal. Zuletzt stieg er noch mal hinab und holte Sam nach oben. Die Kopie ging als erste hindurch, gefolgt von Neo, Marlin und Sam. Etwas holprig landeten sie auf der anderen Seite auf einem Mamorboden. „Aua…“, sagte Marlin. „Der Boden ist ja nicht gerade toll.“ – „Alles okay?“, hakte Neo nach. Die Freundinnen nickten ihm zu. „Wo sind wir hier?“ – „Wir sind wieder im Archiv. Das seh ich an der Architektur. Wir müssen ein großes Glück gehabt haben. Wir hätten auch anderswo rauskommen können.“ Nach dem Lauren ihren Satz beendet hatte, schloss sich die Anomalie, aus der die Abenteurer gerade kamen. „Diese große Holztür da… In welchen Raum wird die wohl führen?“ Neo schmiss die Hydra weg, zog die USP aus dem Holster, holte aus dem Rucksack ein Ersatzmagazin heraus und steckte es in die Pistole und legte sie beiseite, genau wie das Katana. Anschließend zog er den Neoprenanzug aus, so halbnackt, wie er nun dort stand, holte er seinen schwarzen Mantel aus der Tasche und zog ihn sich über. Die Sonnenbrille setzte er danach wieder auf, dann rüstete er sich wieder mit dem Katana und der USP aus und ging zur Tür, mit der Pistole in Angriffsposition. Die anderen drei Mädels zogen sich ebenfalls um, damit die nasse Taucherausrüstung keine Auswirkungen auf ihre Gesundheit hatte. „Ihh, so eklig nass, schnell weg damit!“, sagte Sam angewiedert, nachdem sie wieder ihre normale Kleidung angelegt hatte, genau wie die anderen es auch taten. Dann luden sie noch mal ihre Waffen nach.
„Wo wir sind? Finden wir’s raus!“, rief Neo. Mit einer seitlichen Kopfbewegung nach rechts wies er Lauren in ihre Postion, die anderen mit einer Handbewegung zur gegenüberliegenden Seite der Tür.

„Ja…. Ja. Ich kann sie jederzeit öffnen. Wat weiß ich, wo die hinführt. Für Notfälle… Ja. Haben Sie nicht zugehört? NOTFÄLLE!“ Mit diesen Worten beendete Alex ein erneutes Mobilfunkgespräch, welches er mit einem Umbrella-Wissenschaftler führte. Danach ging er zu dem Kamin, der sich in dem Raum befand und hielt die Hände für einen kurzen Moment davor. Er verharrte eine zeitlang in dieser Position, dann ging er zu dem kleinen Tisch bei dem Sessel, in dem er zuvor saß. Auf diesem stand ein Silbertablett mit einer Spritze. Er nahm die Spritze auf, krempelte seinen linken Ärmel vom Mantel herauf und steckte sich die Spritze in den Arm. Schon nach wenigen Sekunden konnte man förmlich sehen, wie das T-Virus sich seinen Weg durch die Adern von Wesker bahnte. Er stöhnte kurz auf, schnell färbten sich seine Augen wieder rot. Er legte die Spritze beiseite und ging zum großen Archivfenster. Draußen regnete es, ein großer Gewitter-Sturm war zu sehen, vor dem Archiv tobte das Meerwasser. „Wann kommen denn meine Gäste endlich? Irgendwas stimmt da ni…“ Wesker wurde in seinen Gedanken von einem lauten Klirren unterbrochen. Vor der großen Tür, die in den Raum führte, wo Wesker drin war, hörte er aufeinmal Stimmen. Zwischendurch mehrere unterschiedliche Geräusche, die von Keldung und Waffen, danach einen Satz von einer männlichen Person.
„Wo wir sind? Finden wir’s raus!“ Kaum verging einer Sekunde, da sprang auch schon die Tür auf und Neo stürmte mit seinen Freundinnen die Bibliothek. Alex drehte sich schlagartig um und sah die Gruppe auf sich zukommen, die Waffen auf ihn gerichtet und mehrere Schüsse wurden gleichzeitig abgefeuert. Mal beamte sich der Blondhaarige nach links, nach rechts, dann wieder nach links, um nicht von den Patronen getroffen zu werden. Kurz darauf stand er vor Lauren, welche die Gunst der Stunde nutzte und ihm ein paar Hiebe mit ihrer Faust verpasste. Er konterte jedoch alle Angriffe und hatte Lauren nach kurzer Zeit im Schwitzkasten. Sam zog daraufhin ihr Messer und rannte auf Alex zu, Marlin schoss der weil mit einer Pistole auf ihn, Neo tat dies ebenso. Alex wich zurück, diesmal mit einer Schraube nach hinten, damit er wieder der ankommenden Patrone ausweichen konnte. Nun war wieder Sam an der Reihe, sie vollführte mehrere Messerattacken, aber Alex schlug ihr das Messer aus der Hand und beförderte sie mit einem Kobrastoß einige Meter weit weg nach hinten. Sie knallte gegen ein Regal mit einer dünnen Glasscheibe, welche zerbrach. Dann schalteten sich Marlin und Neo wieder ein, abwechselnd griffen sie von mehreren Seiten an, gefolgt von regelmäßigen Zeitlupensequenzen, die Neo einleitete. Wesker schubste Marlin ebenfalls gegen ein Regal und packte sie am Kragen und er drohte sie zu erwürgen. Doch Lauren zog ihr Chirugai und schmiss es in seine Richtung, diesmal war er nicht schnell genug und diese einzigartige Wurfwaffe verpasste ihm einen kleinen Schnitt an der Wange.

Noch wütender als zuvor, sprintete er zur Kopie und schlug ihr den Bauch, das sie kurz auf den Boden knickte. Dann wandte er sich Neo zu, sie bekämpften sich für einen kurzen Moment in Slow Motion, dann packte Wesker auch Neo am Hals und schlug ihn auf einen nahegelegenen größeren Tisch und schleifte ihn über diesen entlang, am Ende schmiss er seinen Feind gegen eine Wand. Neo richtete sich schnell wieder auf und wollte zum Angriff ansetzen. Lauren kam auch auf Wesker zugerannt, zusammen wollten sie ihn bekämpfen. Alex wehrte jedoch abwechselnd alle Angriffe ab, in einer Sequenz schoss Lauren mit ihrer Pistole mehere Kugeln ab, die knapp an Weskers Gesicht vorbeiflogen, ihn aber nicht trafen.

In einem günstigen Moment öffnete Wesker mithilfe seines Anomaliegeräts ein Zeitportal, ein kleineres als die anderen. Er lockte Neo und die anderen in die Nähe des Portals. Einige Minuten lang bekämpfte er seine Gegner, dann teleportierte Alex sich ruckartig hinter Neo und trat ihn direkt in das Zeitportal hinein, sodass Neo sich in einer anderen Zeit befand. Das Portal schloss sich auch wieder so schnell, wie es sich geöffnet hatte. Man könnte meinen, das Sheva bei dem ganzen Kampf zugeschaut hätte, da man im Hintergrund immer eine Art Bongo-Geräusch aus einer dunkle Ecke hörte. Vermutlich waren es aber auch die lauten Kampfgeräusche.
Wesker lief zum Fenster, wandte sich der Gruppe zu und ließ das Gerät auf den Boden fallen. „NEEEEIN!“, schrie Lauren. Dann trat Wesker auf die Apparatur, die Funken flogen nur so um sich, das Gerät war nun in mehreren Teilen zerlegt. „Upss! Kaputt. Tja, so ist das nun mal.“, lachte er in seiner fiesen Art. Lauren war so wütend, das sie sich ein paar Meter vor Wesker aufstellte und sich in Angriffsposition stellte. Ihre Augen färbten sich gelb und man konnte ihr ansehen, das man bei ihr eine Grenze überschritten hatte.
Neo, der nun in einer anderen Epoche gelandet war und kein Portal hinter sich sah, richtete sich auf und hustete kurz. Er stand auf einer großen Waldlichtung und blickte umher. „Scheiße.“, entkam es ihm dann. Er lud seine Pistole nach und überprüfte, ob sein Schwert noch da war. Dann hörte er laute Geräusche und Wiehern. Hinter ihm kamen mehrere Leute angeritten, mit seltsamen Trachten und Waffen. Sie hatten Schwert, Keulen und Äxte bei sich. Außerdem trugen sie Kettenhemden und einer sogar eine Stahlrüstung. Neo duckte sich zur Seite und ließ die Reiter ihren Weg passieren. Einer von ihnen ließ eine Armbrust mit ein paar Bolzen fallen. Als die Reiter in weiter Ferne waren, nahm Neo die altmodische Waffe auf, befestigte sie am Rücken und stöhnte: „Toll. Dann bin ich wohl im Mittelalter.“


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