The Forgotten Myths

Sie lag noch am Boden, hörte das Schussfeuer, roch den Gestank des Blutes und Tod.

Warum? Warum nur? Warum nur spielt das Schicksal solche Spiele?

Marlin spürte dann wie jemand vorsichtig ihre Rüstung berührte. "Marlin! Komm schon hoch!"

Warum nur mussten ich immer wieder um mein Leben kämpfen?
War es dies wirklich alles wert?
Hatte ich nicht schon alles verloren? War ich nicht schon lange verloren?
Gab es überhaupt noch einen Grund für mich zu leben?

Sam schlug ihr leicht gegen die Wange. "Verflucht nochmall! Gladius steh jetzt auf!"
Die Schwertkämpferin öffnete blitzschnell ihre Augen und richtete sich auf. "Na endlich!", meinte dann die Computerspezalistin und half dem Mädchen in der schwarzen Ritterrüstung auf. Jedoch blieb Marlin einfach nur stehen. Die Projektile könnten ihr ohnehin nichts anhaben.

„Es bringt Ihnen allen nichts, sich zu wehren. Es mag durchaus aus sein, dass wir sie alle unterschätzt haben, ja, aber im Endeffekt macht das nichts. Wir dürfen nicht zulassen, dass solche Mutanten mit Kräften, wie ihr es seid, einen Platz hier auf unserem Planeten haben. Das Gleichgewicht muss wieder hergestellt werden. Und dazu müssen wir leider jedes Mittel einsetzen.“, fuhr Luthor fort und ging ein paar Schritte auf die Gruppe zu. Akasha bewegte kurzeitig ihren linken Fuß, was der Glatzkopf bemerkte. „Ach, und machen Sie sich keine Mühe, wegzurennen. Wir haben das ganze Haus umstellt. Jetzt, in diesem Moment, sollte fast jeder Bereich des Anwesens von uns besetzt sein. Wir können es uns einfach machen, oder auch schwer. Sie entscheiden.“ Billie, Akasha, Nate und Neo verharrten einen kurzen Moment, doch dann nickten sie sich zu. Die Magierin wirbelte kurz mit ihrem Stab umher und stieß den Stab dann in den Boden, sodass einen Druckwelle entstand, die die Gegner und selbst Lex zum Taumeln brachte. Billie manipulierte daraufhin mit seinen Gedanken einen der Soldaten und brachte ihn dazu, auf seine Kameraden zu schießen. „Was machen Sie da, Soldat?!?!“, fragte Luthor böse nach. Der Soldat drehte sich um und hatte schwarze Augen, danach fiel er leblos in sich zusammen. Dann rannten die Freunde die Treppen nach oben. „Wos moche mo jetzt?“, fragte Akasha im Rennen. „Ich schlog jo vor, dos wir no Costa Verde gehen.“, wandte Nate ein. „Costa Verde?“, fragte Neo. „Das ist doch in Kalifornien?“ – „Rischtisch. Dort hob ich früher mol glebt und oin recht großes Haus ghobt. Wie wärs?“ Neo nickte ihm zu. „Da wir im Moment keine großen Möglichkeiten haben, sollten wir das angehen. Akasha, Billie, ihr beiden fliegt separat dahin. Wenn wir uns trennen, dann ist es für sie schwerer.“ Das Zaubererehepaar nickte, Akasha packte ihren Gatten am Schlaffitchen und teleportierte sich und Billie weg. Neo schloss seine Augen und dachte intensiv an zwei Wörter. „Costa Verde. Kalifornien.“ Da Yldur viele nützliche Fähigkeiten hatte, unter anderem auch Gedanken empfangen konnte und mit Marlin, Sam, Jill, Lauren, Claire und Mike unterwegs war, erhielt er ein Signal, nicht weit entfernt, und verstand er schnell: „Ich habe so eben eine telepathische Botschaft von Master Neo erhalten: Costa Verde, Kalifornien.“ – „Was meint er damit?“, hakte Jill nach und schaute noch auffällig in die Gänge, um mögliche Gegner ausfindig zu machen. Nun schaltete sich Mike ein: „Ich denke, da sollen wir hingehen. Er würde das ja sicher nicht einfach mal so sagen.“ – „Klingt logisch.“, bestätigte Lauren. „Dann auf zur Küste, aber schnell, sonst erwischen die uns noch!“
Nate und Neo waren mittlerweile in einem weiteren Gang des Hauses angekommen. „Monn, wieso hostn du so a großes Grundstüack? Wieso müssn do Gänge immo so long s….“ Neo hielt ihm die Hand vor den Mund drückte ihn an die Wand und flüsterte ihm zu: “Still. … Ein Mann… versteckt sich in den Dachsparren über uns…. Ein Ninja vermutlich… Bekannt für ihre akrobatischen Fähigkeiten und den Ruf als Attentäter. Man kann also durchaus davon ausgehen, dass du hier nicht vorschnell handeln darfst.“ Langsam nahm der Schwarzhaarige wieder Hand vom Mund des Schatzjägers. Beide lehnten nun an der Wand und warteten für einen Moment. Der Hacker erblickte in der Nähe einen Ständer mit mehreren Regenschirmen darin und griff sich einen, danach schlich er schnell zurück zu seinem Freund und schloss seine Augen.

„Erstens … Das Nest plündern.“
Neo drehte den Regenschirm mit einer geschickten Bewegung und stieß in dann in Richtung der Decke, sodass der versteckte Gegner getroffen wurde.
„Flügel kürzen.“
Dieser zog ein Kampfmesser aus seinem Stiefel heraus und wollte den Hacker attackieren, doch er blockte den Hieb in Zeitlupe mit dem Schirm ab und das Messer fiel zu Boden.
„Nun …. Schnabel stutzen.“
Nachdem der Messerangriff abgewehrt war, bewegte der Hacker seine linke Hand über den Schirm hinweg und traf den Widersacher mit einem gekonnten Hieb im Gesicht.
„Eier aufschlagen.“
Der Gegner hob schnell das Messer vom Boden auf, allerdings stand er in einer ungünstigen Position, sodass Neo ihm mit dem Schirm direkt zwischen die Beine schlagen konnte. Ein stark verzerrter und verlangsamter Schrei ertönte danach im Gang.
„Verrühren.“
Erneut griff der Bösewicht an, doch auch diesmal konnte ein Angriff erfolgreich abgewendet werden, indem der Hacker die Hand des Gegners, in der sich das Messer befand, mit dem Schirm traf und beiseite schlug.
„Eine Prise Salz.“
Der Gegner rappelte sich sehr schnell wieder auf, allerdings schlug ihm Neo mit der spitzen Seite des Regenschirmes direkt vor die Brustgegend und brachte sich schnell hinter ihm wieder in Position.
„Ein Hauch Pfeffer.“
Nun folgte ein verlangsamter Schlag in den Rücken. Der Gegner griff noch mehrmals an, allerdings wich Neo den Hieben aus und teilte selbst aus.
„Omelett wenden.“
Erneut griff der Gegner an, doch Neo schlug ihm den Griff des Schirmes direkt vor den Hals und bewegte den Schirm so, sodass der Feind einmal einen drehenden Freiflug bekam und mit dem Gesicht direkt auf den Boden knallte.
„Schließlich gut abschmecken.“
Ein letztes Mal richtete sich der Ninja noch auf, doch der Hacker verpasste ihm den finalen Zeitlupen- Schlag ins Gesicht, sodass auch dieser Gegner Geschichte war.

Neo öffnete die Augen. Er atmete kurz durch und ging dann in die Offensive. Er stieß den Schirm zuerst nach oben, sodass der Gegner sichtbar gemacht wurde und auf dem Boden landete. Ein Hieb ins Gesicht kam danach, gefolgt von mehreren Schlägen und Stichen mit dem Schirm, exakt wir vorausgedacht. Das Messer wurde auch mehrmals abgeblockt, der Gegner mit dem Schirm am Hals „gedreht“ und schließlich eliminiert.
Neo schmiss den Schirm zur Seite und Nate kam schnell angerannt: „Wie hostn du des gmocht?“ – „Ich weiß es nicht. Keine Ahnung warum, vielleicht verfeinern sich ja nun auch mal wieder meine Sinne, was? Die anderen haben mit der Zeit ja auch viel dazugelernt.“, grinste er. Nate schaute wieder deppert, aber grinste dann zurück. „Sehen wir zu, dass wir hier raus kommen.“ – „Olles klor.“, bestätigte Nate und ging voraus. Die beiden Freunde kamen in einer Art Innenhof mit einem Brunnen von dem Anwesen an, in dem zunächst niemand zu sehen war. Neo wollte ihn betreten, doch Nate wies ihn zurück. Der Schatzjäger räusperte sich: „Hier sind überall welche. Ich kenn das noch aus Shambala. Man weiß nie, wo.“ – „Okay, übernimm du.“, nickte der Hacker seinem Freund zu. Nate nickte zurück und ging in die Mitte des Innenhofes. Wie erwartet, tauchten nun mehrere Ninjas von Luthor auf und umkreisten ihn. Er schloss kurz die Augen, öffnete die Knöpfe des Sakkos und ging in Angriffsposition.

Als der erste Gegner angerannt kam, bekam dieser einen gezielten Tritt in die Magengegend. Der zweite wurde mit einer Drehung erst verwirrt, dann nach hinten geschubst. Der nächste setzte zu einem Fegekick von unten an, doch Drake machte einen geschickten Radschlag darüber, um den Angriff auszuweichen. Er boxte zwei weiteren Kämpfern ins Gesicht und ein weiterer bekam mit einem drehenden Salto-Kick direkt eins ins Gesicht. Dem nächsten kugelte er geschickt den Arm aus und den letzten beiden trat er von links mit einem Fegekick gegen die Schienbeine, sodass sie das Gleichgewicht verloren und ebenfalls auf den Boden aufschlugen. Die nun vor Schmerzen schreienden Ninjas lagen am Boden und regten sich teilweise bis gar nicht mehr. Neo kam aus seinem Versteck raus und ging zu seinem Freund. „Nicht schlecht. Du kannst es ja doch.“ Nathan grinste stolz, doch dann verließen die beiden schnell den Innenhof, um aus der Gefahrenzone erstmal raus zu sein.

Die Gruppe rannte durch mehrere Gänge bis sie schließlich eine große Stahltür erreichten. Sofort trat die Schattenkämpferin diese auf und die Helden rannten auf den Hof. Leider kam die Gruppe aber nicht weit, da bereits weitere Soldaten sich ihnen in den Weg stellten. "Verdammt!", fluchte die junge Redfield. "Ergeben Sie sich!" Doch die Freunde dachten nicht im Traum daran und rannten draufhin in eine andere Richtung. "Feuer!", hörten man noch im Hintergrund und das Schussfeuer wurde eröffnet. Die Projektile flogen den Helden um die Ohren. "Los! Los! Los!", hetzte Lauren wütend. Das ließ sich natürlich keiner zweimal sagen, doch die Gegner saßen ihnen weiterhin im Nacken. "Schnell durch den Wald!", befahl die ehemalige BSAA-Agentin. Auf dem Weg rannten sie durch die weite schneebedeckten Landschaften. Immer noch vernahm die Schüsse der Soldaten. Plötzlich blieb die Neunzehnjährige Gladius stehen und drehte sich um. "Marlin!", rief die junge Computerspezalistin. Yldur blieb ebenfalls stehen. "Ich lenk die Typen ab. Rennt ihr weiter! Ich werde gleich nachkommen." Sam sah ihre Freundin eine Weile an, nickte dann als Antwort und versuchte den Anschluss nicht verloren. "Yldur! Du wirst Ihnen helfen!" Der Geisterkrieger setzte den Befehl sofort um und rannte Sam hinterher. Sofort ging das Mädchen in der Ritterrüstung in Angriffposition. "Tao!", sprach sie in Gedanken zu sich. Nur Sekunden später vernahm sie das Geheul von Wölfen und die fünf verschiedenfarbigen Geisterwölfe standen wie aus dem Nichts hinter. Marlin hob ihren Arm in die Luft. "Formation!" Die Tiere ging in Position, fleschten die Zähne. Dann erschienen auch schon die ersten Widersacher. Die Schwertkämpferin streckte ihren anderen Arm von ihrem Körper weg. Ihre Hand leuchtete bläulich auf und ein Schwert mit schwarzer Klinge mit seltsamen roten Symbolen erschien. "Angriff!", befahl Marlin streng. Dann rannte die Neunzehnjährige Gladius los, gefolgt von den Geisterwölfen.

Es war irgendwie seltsam. Plötzlich geschah alles so schnell. Gerade noch hatte sie Mike die Pillen gebracht und war mit ihm und den beiden anderen Frauen zurück zum Anwesen gegangen - nachdem er sich beruhigt hatte, da fanden sie sich in einem Kampf gegen circa hundert Soldaten wieder. Ihr gefiel es nicht zu fliehen, sie war eigentlich noch nie so feige gewesen, dass sie diese Option von selbst gewählt hätte. Da Yldur nie ihr aller Gewicht tragen hätte können, mussten sie sich eine andere Lösung überlegen, schnellstmöglich nach Kalifornien zu gelangen. "Halt!", schrie sie plötzlich im Flüsterton und packte Mikes Arm, der gerade im Begriff war an ihr vorbei zu rennen. "Da!", wollte sie so leise wie möglich auf einen Söldner hinweisen, der wohl hier patroullierte, als es aber schon zu spät war. Der schwarz gekleidete Mann ging plötzlich in Angriffshaltung, hob seine Waffe an und ließ einen kleinen, roten Punkt auf Sam's Brust erscheinen. "Nicht schießen!", rief Claire aus. Mike ballte seine Hände zu Fäusten, machte sich bereit den Gegner mit einem gezielten Kraftstoß durch den Walt zu preschen. Ein Schuss ertönte, die Freunde zuckten zusammen. Keiner von ihnen hielt eine Waffe im Anschlag. "Marlin?", zog die Bronzehaarige in Erwägung, bis ihr der zweite Soldat auffiel - gleichermaßen schwarz gewandet und die selbe Ausrüstung am Körper tragend, jedoch wirkte er wesentlich stämmiger als der nun tot am Boden liegende Mann. Ein Raunen ging durch die Gruppe, als sie verstanden hatten, dass dieser Kerl gerade seinen eigenen Kameraden umgelegt hatte. Er nahm seine Waffe runter, öffnete die Kinnschnalle seines Helmes und zog ihn sich vom Kopf. Sam staunte nicht schlecht. "Nice...", schwirrte es in ihrem Kopf, als sie die männlichen aber freundlich gestalteten Gesichtszüge näher betrachtete. Besonders der Dreitagebart sagte ihr zu. Plötzlich ging ein lauter Ruf durch die Gruppe. Was hatten Jill und Claire da gerade gesagt?

"C-Chris!", stotterten Claire und auch Jill in etwa gleicher Tonlage. Abwesend standen sie da, wollten ihn am liebsten umrennen, doch die Situation schien in dem Moment etwas unpassend. Jill fing sich wieder, zückte eine aufgenommene Pistole und unterstützte den Kameraden, so wie Claire, Marlin und bald auch Mike, Sam, Lauren und Yldur.

Mit dem neuen Mitglied kämpfte sich die Gruppe durch weitere Gegnermassen. Sie verließen mittlerweile das kleine Wäldchen und rannten erneut durch eine weite Landschaft. "Boah ey! Hab ich die Schnauze voll! Yldur! Plan Beta Strich 6." - "Zu Befehl!" Der Geisterkrieger sprang in die Luft und verwandelte sich wieder in seine Adlergestalt. "Hat sich der Kerl gerade ernsthaft in einen Adler verwandelt?", fragte der Neuling fassunglos. "Och Yldur kann so einiges.", meinte die Brünette gelassen. Marlin sprang dann durch einen teleknietischen Kraftstoß in die Luft, ließ noch in der Luft die schwarze Rüstung verschwinden und erhob sich samt Gefährten in die Luft. Der mächtige Vogel zog einige Kreise und schwebte dann in der Luft. Die Brillenträgerin schloss ihre Augen, konzentrierte sich und fing nach einer Weile an grünlich auf zuleuchten. Der schwarze Adler legte seine Flügel an seinen Körper. Plötzlich dann streckte die Neunzehnjährige Gladius ihre Arme vom Körper weg, das grüne Leuchten ging in den Geisterkrieger über, welcher dann mit einem Schrei und ausgebreiteten Flügeln, brennende Federn auf die Gegner niederprasseln ließ. Schmerzensschreie erfüllten die Luft. "Okay...das ist selbst für mich was neues.", meinte Chris. Marlin unterdessen hielt sich nach dem Angriff sofort am Federkleid fest. "Fallen Sie mir schon wieder runter Marlin!" - "Keine Sorge. Mir geht es gut. Jetzt Plan Alpha SD." - "Wie Bitte?!" Der Gefährte war fassungslos. "Dann können Sie vergessen! In ihrem geschwächten Zustand können Sie den Drachen vergessen!" - "Yldur das war ein Befehl!" Gegen den Willen des Adlers stieg dieser weiter in die Luft und die beiden Krieger fingen an schwärzlich aufzuleuchten. Dann ging der Schattendrache in den Sturzflug und landet einige Meter vor der Gruppe. "Na los! Beeilt euch!", sprach die Flugechse per Telepathie zur Gruppe. Die Mitglieder kletterten vorsichtig auf den Rücken des Drachen, der dann seine Schwingen speizte und mit kraftvollen Flügelschläge sich in die Luft erhob. "Auf nach Costa Verde.", meinte Marlin zur Gruppe.

Nach einer Weile meinte die junge Redfield: "Was meint Ihr? Wieso nur ist dieser Lex so darauf besessen uns gefangen zu nehmen?" Ein leises Gemurmel ging durch die Gruppe. "Was meinte er noch? Er will das Gleichgewicht aufrecht behalten?", fragte der Neunzehnjährige Junge mit den braunen Haar. "Ja irgendwas in dieser Richtung.", beteilte sich Sam am Gespräch. Die Schattenkämpferin sagte dazu: "Fragt sich nur was er damit meinte." - "Was mich am meisten nervt ist, dass dieser Luthor behauptet, dass wir Mutanten sein." - "Hör mal! Wundert mich ja, dass dich das kränkt Marlin." Claire stand auf und hielt sich am Hals des Schattendrachen fest. "Wie bitte? Nur weil ein oder zwei Fähigkeit haben, bin ich noch lange kein Mutant." - "Owww." Die junge Redfield strich behutsam über den, mit Schuppen besetzten, Hals.

"Was ich bin, ist fraglich.", lehnte sich die Doppelgängerin zurück, so gut es ging. Sam drückte sie etwas von sich weg. "Du bist auf jeden Fall schonmal in meinem Gesicht.", fügte die Bronzehaarige hinzu. "Tut mir Leid." Lauren Blick fuhr über die weißen Weiden, welche im Morgenlicht fast schon glänzten. "Ob Neo und die Anderen in Ordnung sind...?", fragte Mike relativ misstrauisch. "Wie sollte es auch anders sein?", baute sich Lauren ein und behielt stets das unabenteuerliche Grinsen.

Der Drache schlug kräftig mit den Flügel und ging in eine Gleitflug über. "Auf jedenfall bist du eine gute Freundin Lauren.", meinte Marlin. Keine Sekunge später bekam sie aber einen Schlag in den Rücken. "Hey! Wofür war das denn?" - "Du bist wirklich eine Schleimerin." Die Flugechse schaubte wütend. "Na schön. Dann sag ich nichts mehr." - "Och Marlin!" - "Nee Claire...da kannst du dich jetzt bei Lauren bedanken." Die junge Redfield schüttelte leicht den Kopf und lächelt jedoch.
"Wenn ich jedoch was sagen würde dann wäre es sowas wie, dass Lauren eine taffe und coole große Schwester sei oder, dass Sam eine wunderschöne und kluge junge Frau mit großen Kampfwillen sei, dass Mike ein cooler Typ ist mit dem Herzen am richtigen Fleck sei und das Claire eine sanfte und liebevolle Freundin sei. Da ich aber nichts mehr sagen werde, werde ich sowas auch nicht sagen." Dann grinste Marlin in sich hinein und konzentrierte sich wieder auf den Flug.

In Costa Verde endlich angekommen, suchte der Drache einen geeigneten Landeplatz. Am Boden jedoch wieder angekommen legte sich die Flugechse erschöpft hin. "Marlin!", rief die junge Redfield besorgt. Sie sprang als erste von Schattendrache runter, dann die anderen. Claire rannte zum Kopf des Drachen und stellte Augenkontakt her. "Mach dir keine Sorgen. Ich bin nur etwas kaputt. Ein wenig Schlaf und dann ist wieder alles beim Alten." Dann verwandelte sich Marlin und ihr Gefährte zurück und Claire half der Mantelträgerin auf. "Okay. Wir sind nun da. Was nun?", fragte die junge Computerexpertin. Nachdem Marlin etwas zu sich nahm was aussah wie eine Glasmurmel meinte der Geisterkrieger: "Irgendetwas hat es mit diesem Ort auf sich. Master Neo hat mir bestimmt nicht ohne Grund diese Information übermittelt." - "Na schön. Schauen wir uns um!", meinte die Schattenkämpferin und führte die Gruppe an.

Die Blondine strich sich eine Strähne aus dem Gesicht, warf ihren Zopf nach hinten und verschränkte wartend die Arme. Als sie den Strand genauer betrachtete, fielen ihr nur wenige Urlauber auf - nachvollziehbar, bei solch einem trüben Wetter. Die Wolken bargen ein sattes schwarz, bald schon würde ein Sturm ihren gesamten Kreislauf auf die Probe stellen. Lauren sah angewiedert auf den zu weißen Sand herab, trat einige der Körner aus dem Weg und stampfte dann voraus, gefolgt von Sam und Mike.
Als alle aufgeholt hatten und als kleine Armee quer über den Strand gingen, ernteten die anderen nur wenige Blicke. Ein kurzer Schrei ertönte. Eine der schlafenden Urlauberinnen wurde von einer kalten Welle aus dem Tiefschlaf gerissen, ihr Begleiter suchte nur lachend das Weite. "Die Wellen sind ja mal garnicht einladend...", murmelte Jill. Die Bronzehaarige Freundin vor ihr sah nur befürwortend hinter sich zu Jill. Öfter mal hörte man beim Vorbeigehen die verärgerten Leute am Strand, welche trotz miesen Wetterverhältnissen am Strand auf die Sonne warteten. Ein Blitz in der Ferne beanspruchte Jill. "Leute da vorne das Strandhaus.", meinte Lauren emotionslosen Tonfalls und zeigte kurz auf das genannte, etwas höher liegende Haus. "Wir beeilen uns lieber, ich will nicht auch noch nass werden."

Als man wenig später die alte Holztüre zum Inneren aufschob, fand man ein verunstaltetes Zimmer vor. "Sehen wir uns mal um.", begann Lauren. "Sam und ich gehen nach oben, schreit einfach wenn irgendetwas ist." Marlin nickte für die ganze Gruppe und sah der Bronzehaarigen und Rothaarigen noch hinterher.
Die Treppenstufen waren sehr brüchig, Lauren hielt sich stets am Geländert fest. Ein lautes Krachen und die Doppelgängerin verlor schon den Boden unter den Füßen. "Lauren!" Sam, welche hinter der Freundin herging, zog sie sogleich hoch. "Warte warte warte...!", nuschelte Lauren, als Sam sie am Arm hochziehen wollte. Unter ihnen rauschte Wasser. "Da ist sicher 'ne Leitung undicht, jetzt komm hoch!" - "Nein, das ist unmöglich..." - "Was auch immer.", fletschte Sam die Zähne und zog die Kopie hoch. Dankend nickte Lauren, sprang über das nicht allzu große Loch und machte mit der Erkundung des Strandhauses weiter.

Nachdem Lauren, Sam, Claire, Marlin, Jill und Mike sich in dem Haus umgesehen hatten, gingen sie wieder hinaus an den Strand, da sie seltsame Laute wahrnahmen. Es war Neo, der mit Nate im Schlepptau angeflogen kam. Etwas holprig landete der Schwarzhaarige auf dem Sandstrand, auf seinem Rücken Drake, der etwas weiß im Gesicht war. „Hättst jo mol sogen kinne, dos du so schnell bist!“ – „Sei lieber froh, dass du so einen komfortablen Service hast!“, sagte Neo sarkastisch und strich seinem Freund durch die Haare. Dann wandte er sich Lauren und den anderen zu. Lauren fragte sogleich: „Ist das da das erwähnte Haus von Nate, diese Bruchbude?“ – „Nein. Sein Haus liegt zwar auch am Strand, aber man könnte es mit einer Finka vergleichen. Ein paar hundert Meter dorthinten.“, sagte Neo und deutete mit seinem Finger nach links. „Meinst du nicht, dass es unsinnig ist, das ‚Schon-Wieder-Fliehen‘? Die finden uns doch eh wieder!“, schaltete sich Sam ein. „Nein, ich denke eher, das war taktisches Vorgehen.“, vermutete Jill. Neo bestätigte die Aussage der ehemaligen BSAA-Agentin mit einer entsprechenden Geste und antwortete daraufhin: „Genau. Das ist mit Absicht so. Beim ersten Mal waren wir nicht vorbereitet. Doch diesmal werden wir diejenigen sein, die zurückschlagen. Diesmal werden wir uns wappnen.“ – „Und wie stellst du dir das vor?“, fragte die Doppelgängerin nach. „Ich denke mal, unser lieber Nathan hat ein paar Waffen deponiert, damit könnte man schon was anfangen. Sie werden uns mit Sicherheit hier schnell aufspüren. Dann werden wir uns an mehreren Stellen des Hauses verteilen, gegebenenfalls auch außen herum. Außerdem brauchen wir Ablenkungsmanöver.“ – „Klingt gut. Wir sollten dazu einen Plan ausarbeiten.“, schlug Jill vor und setzte sich in Bewegung. „Plon? Des hört sich guat on!“, kam es plötzlich von einer weiblichen Stimme. Akasha hatte sich nun mittlerweile mit Billie auch zum Strand teleportiert, sodass die gesamte Gruppe nun vollständig war und zur Tat schreiten konnte.

Die Blondine fand den Plan, grob wie er nun war, nicht schlecht - ihr Blick war jedoch nur auf den muskolösen Kollegen fixiert. "Claire...", flüsterte die Agentin der brünetten Freundin ins Ohr und zog sie dann mit sich. "Was denn?", fragte sie nur noch, doch Jill zuckte mit den Kopf in Chris' Richtung. Die beiden Damen teilten nun die gleichen Gedanken und Fragen, die sie dem Bekannten sogleich stellen würden.
Er stand etwas abseits und zog an einer Zigarette. Der Stoff war im Begriff seine Lungen zu umkreisen und wurde dann herzhaft heraus gestoßen. Er bemerkte die Frauen vorerst nicht. Doch als er es tat, war er etwas überrascht, seine frühere Partnerin und seine Schwester zugleich vor zu finden. "Claire." - "Chris!" Die Redfieldgeschwister umarmten sich sogleich. Es war das erste Treffen seit Jahren. Doch bald fand sich Chris unerwartet auf dem Boden wieder, als seine Schwester ihn mit einem kräftigen Schlag auf diesen beförderte. "Wo warst du!?", wollte sie wissen, ihr Ton war eisern. Jill konnte nicht eingreifen - wollte es ebenso wenig. Sie hielt sich aus den Familienproblemen raus und stand etwas weiter hinter Claire, wo sie das Geschehen beobachtete.
Kurz noch hob Chris die - nun aus gegangene - Zigarette an, welche im Sand steckte. Seufzend warf er sie nun weg. "Das war meine letzte Claire.", meinte er charmant grinsend. Jill konnte sich ein leichtes Lächeln nicht verkneifen. Er versuchte die Situation etwas gelassen dar zu stellen, doch mit Claire war - wie so oft - nicht zu spaßen. "Leute? Ich möchte mich ja nicht einmischen aber-" - "Dann tu es nicht!", fiel ihr Claire ins Wort. Die Blondine hob nur etwas schockiert die Hände an, als wäre sie bereit für eine Verhaftung der brünetten Bikerin. "Tut mir Leid...", grinste sie und verschwand wieder inmitten der Gruppe.

Der Braunhaarige musterte den muskulösen Mann voller Erfurcht. Hatte dieser Mensch keine Hobbies? Er schüttelte etwas widerwillig den Kopf. Warum genau hatte er sich dieser Gruppe nochmal angeschlossen? Ach ja... sein Blick ging zur Bronzehaarigen. Außerdem hatte er das Gefühl, dass er hier auf Verständnis traf, was seine Kräfte anging. Keine Verachtung, Verhöhnung und Ausgrenzung. Viele von ihnen teilten sein Dasein als Mutant, verstanden wie er sich fühlen musste. Ein starker Wind fuhr ihm durch die Haare, warf die kurze, braune Mähne nach vorne. Plötzlich vernahm er Sam's Stimme und sah auf. Ihr Blick war an Chris gerichtet. "Sorry, ich weiß dass du lieber mit Jill und Claire zusammenarbeiten würdest, aber Neo scheint es so gewollt zu haben." Die Einteilung lautete wie folgt: Dreierteams mit je einem Menschen der übernatürliche Kräfte besaß, um die Norm zu halten und trotzdem eine gewisse Stärke zu offenbaren. So wurden Chris und Sam mit Mike in ein Team gesteckt, wobei sich der junge Mann nicht sicher war ob hierbei er selbst der starke Teil sein sollte, oder das Muskelpaket vor ihm. Sam schien wohl etwas mehr Sympatie für diesen Menschen zu empfinden als der Mutant. Lauren, Jill und Claire hatten auch ein Team gebildet, wobei diese etwas weiter weg auf dem Flachdach positioniert waren. Er ließ seinen Blick hinaus aufs Meer schweifen. Sie hatten hier mit der Bewachung des Außenbereichs definitiv den schönsten Sektor erwischt.

Die Rothaarige lehnte gerade an einer pseudonymen Wand, wie sie es nannte, und drehte mithilfe zweier Finger ununterbrochen eine ihrer Doppelpistolen. Sie seufzte. "Die greifen mal lieber schnell an... Ich bleibe nicht bis in die frühen Morgenstunden hier." - "Das sehe ich anders.", meldete sich sofort Neo an einem uralten Funkgerät. "Ich finde ja nach wie vor, dass es unsinnig ist, mit diesen uralten Dingern hier herum zu reden, während der Feind problemlos mithören könnte." - "Kann er nicht.", meldete sich erneut Neo. "An diese Frequenz kommen die nicht heran." - "Wenn du das sagst.", fügte sich nun auch Claire ein.

"Seit nicht so negativ.", meinte Marlin gereizt. Sie und Akasha waren für das Ablenkungmänover zuständig und saßen nun auf Yldur, welcher wieder als Adler durch die Lüfte flog. Durch ihre Fähigkeiten könnte die Mantelträgerin das gesamte Gebiete gut auskundschaften und beim Angriff sofort den Teammitgliedern Bescheid geben.

Nachdem alle am Strandhaus von Drake angekommen sind, ruhen sie sich erst einmal von den Strapazen und dem Überraschungsangriff in New York aus. Zeitgleich schmieden sie aber auch einen Plan, wie sie Luthor in die Flucht schlagen können. Wie erwartet, trifft dieser mit seinen Männern auch nach einiges Zeit in Costa Verde ein, um die „Mutanten“, wie er sie nennt, wieder einzusammeln. Da die Gruppe aber auf alles vorbereitet war, kann sie sich zunächst erfolgreich wehren und die Männer von Lex eliminieren. Er schlägt mit seinen Fähigkeiten zurück und macht es den Freunden nicht leicht, aber Billie gelingt es ihm am Ende, sein Schwert direkt durch das Herz zu stoßen. Luthor stirbt mit den Worten „Er kommt zurück!“. Die Gruppe weiß zunächst nicht, was sie damit anfangen soll und widmet sich daher wieder dem Alltag.
Eine lange Zeit vergeht, bis sich die Katastrophen und Naturphänomene häufen, sodass die Gruppe diesem Mysterium auf den Grund gehen will. Die mysteriöse Frau im roten Kleid, die zuvor noch geheimnisvoll tat, offenbart sich als Ada Wong und gibt dem Team einen Hinweis auf eine kommende Apokalypse, die nicht aufzuhalten ist. Zudem verweist sie indirekt auf Alex Wesker, der mit der Sache zu tun haben soll. Die Gruppe will das vorerst nicht glauben, aber die Ereignisse überschlagen sich immer mehr und Wesker zeigt sich der Gruppe letztendlich überraschend selbst. Die Freunde verstehen auch nun, was es mit den Worten „Er kommt zurück!“ auf sich hat. Wesker hat sich selbst geklont, bevor er in der Zukunfts-Zeitepoche getötet wurde und hat seinen Doppelgänger in der Gegenwart festgehalten. Er selbst hat es nicht auf die Gruppe abgesehen, sein neues Ziel ist es, aus der Erde einen völlig neuen Planeten zu machen. Dazu will er eine Art „Neu-Urknall“ durch Neu-Programmierungen der Umbrella-Satelliten fabrizieren, um alles Leben und Vegetation auf der Erde neu und nach seinen Vorstellungen zu gestalten. Nach diesen Informationen flüchtet er zeitweise auf einen abgelegenen Stützpunkt der Raumfahrtbehörde, das Team kann ihn aber aufspüren. Ein finaler Showdown auf der groß angelegten Fläche folgt, in dem jedes Teammitglied verwickelt ist. Der Kampf gestaltet sich schwieriger, denn auch Wesker ist mit der Zeit stärker geworden und auch fast immun gegen jegliche Arten von Angriffen. Der Kampf zieht sich etwas, bis es anfängt zu regnen, genauso wie in Tokio. Als die Gruppe fast am Boden ist, rappelt sich Neo überraschenderweise auf und verpasst ihm einen direkten Schlag gegen die Schläfe, sodass er leblos zusammenknickt und er keine Bedrohung mehr für die Welt darstellt.
Die Gruppe wiegt sich vorerst in Sicherheit und kuriert, zurück in Costa Verde, ihre Verletzungen aus. Eines Morgens aber, nach mehreren Wochen Ruhe, werden sie aus ihren Träumen gerissen, da die Erde gewaltig bebt. Ein großer Riss zieht sich durch die gesamte Stadt, außerdem wird eine Tsunami-Warnung von den örtlichen Behörden ausgesprochen. Die Gruppe entscheidet, sich erneut aufzuteilen, um die Welt vor dem kommenden ‚Tag X‘ zu warnen. Dazu bilden erneut Akasha und Billie, Marlin und Claire, Sam und Mike, Lauren und Jill und Nate und Neo eine Gruppe. Sie reisen jeweils in unterschiedliche Länder, um dort vor den Katastrophen zu warnen. Mittlerweile werden die Katastrophen immer ernstzunehmender, denn es brechen auch viele Vulkane aus, die eigentlich als lange erloschen galten. Eine Woche vergeht insgesamt, bis die Nate & Co. wieder zusammenfinden. Jeder Kontinent auf der Welt ist durch diese überraschende Wende vom anderen abgeschnitten, auch die Stromversorgung ist lahmgelegt. In den Nachrichten erfährt man außerdem, dass ein Sonnensturm, umgeben von mehreren Asteroiden, in 72 Stunden auf die Erde zurast. An den Polen schmilzt das Eis teilweise schneller, sodass sich gewaltige Flutwellen bilden, die auf das Land zurasen.
Den Menschen bleibt nicht viel Zeit, sich auf dieses gewaltige Ereignis vorzubereiten und auch die Freunde sehen langsam ein, dass selbst sie mit ihren Kräften nichts dagegen tun können. So nimmt die Zeit ihren Lauf und die Gruppe versammelt sich auf einem etwas höher gelegenen Berg außerhalb der Stadt.
In der Ferne sieht man schon die Umrisse der Welle, die scheinbar so hoch ist wie ein Wolkenkratzer. Sie kommt immer näher und jeder der Freunde schließt seine Augen.

Niemand wusste, was danach geschah. Keine Rettungsmissionen, keine „Schiffe“, die vielleicht von der Regierung gebaut wurden, scheinbar auch keine Überlebenden. Ob der Sonnensturm die Erde berührt hatte, ist unklar. Man kann nur vermuten, was geschehen ist, doch das bleibt jedem Leser selbst überlassen.


-CLOSED-